Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

CS: Die Grossbank Credit Suisse ist nach Ansicht ihres CEO Tidjane Thiam derzeit zu tief bewertet. "Das Unternehmen ist viel mehr wert", sagte Thiam in einem Interview mit dem "SonntagsBlick". Dass der Aktienkurs derzeit tiefer ist als bei seinem Start als CEO im Jahr 2015 habe allerdings mit der Ausgabe neuer Aktien zu tun. Die CS habe sieben Milliarden US-Dollar für Bussen, Vergleiche und Restrukturierung ausgegeben, sagte Thiam: "Geld, das für immer weg ist." Um das Unternehmen zu refinanzieren, hätten neue Aktien ausgegeben werden müssen. "Wir haben heute 60 Prozent mehr Aktien als 2015", betonte der CEO. Der Kurs der einzelnen Aktie sei zwar tiefer, aber der Wert des Unternehmens höher als bei seinem Start. (SonntagsBlick)

RAIFFEISEN: In den Strafermittlungen im Fall des ehemaligen Raiffeisen Schweiz-Chefs Pierin Vincenz geht es laut einem Bericht der "NZZ am Sonntag" um mehr Personen als bisher angenommen. Die Strafverfahren liefen gegen einen "grossen Kreis von Beschuldigten". Bereits Mitte Mai hatten die Zürcher Behörden bestätigt, dass auch gegen die Ehefrau von Vincenz, die ehemalige Raiffeisen-Chefjuristin Nadja Ceregato, ermittelt werde. Dabei gehe es um den Verdacht der "Verletzung des Geschäftsgeheimnisses". Wie die "SonntagsZeitung" nun schreibt, hatte Raiffeisen Vincenz wegen "Verletzung des Geschäftsgeheimnisses" angezeigt. (NZZaS, S.25/SoZ, S. 35)

BUND/ORELL FÜSSLI: Der Bund muss laut der "SonntagsZeitung" seinen Druckauftrag für bestimmte Passdokumente in einer Spezialdruckerei in Litauen stoppen. Betroffen seien die Schweizer Visa-Vignetten. Die litauische Firma und deren Muttergesellschaft stünden im Verdacht, Beamte in mehreren Ländern geschmiert und Pässe gefälscht zu haben. Der Bund sehe sich daher genötigt, der Firma den Schweizer Auftrag, bei dem die Schweizer Notenbankdruckerei Orell Füssli als Konkurrentin unterlegen war, zu entziehen. (SoZ, S. 7)

ATOMKRAFT: Schweizer Atomkraftwerke sollen laut einer Meldung der "NZZ am Sonntag" länger laufen als derzeit geplant. Ursprünglich sei die Politik von Laufzeiten um die 50 Jahre ausgegangen. Nunmehr stelle das Bundesamt für Energie BfE auch 60 Jahre zur Disposition. Die Behörde habe in neuen Szenarien nicht bei 50 Jahren bleiben können, weil sonst die Realität ausgeblendet werde, teilte das BfE der Zeitung mit. Zumindest eines der Atomkraftwerke, nämlich das AKW Beznau, werde die Laufzeit von 50 Jahren ohnehin schon bald überschritten haben und weiterhin in Betrieb sein. Ginge es nach dem Willen der Betreiberin Axpo, so solle Beznau ohnehin länger laufen. (NZZaS, S. 8)

SBB/BLS: SBB-Chef Andreas Meyer wollte laut einer Meldung der "SonntagsZeitung" die Berner Staatsbahn BLS kaufen. Die Zeitung beruft sich dabei auf Informationen zu einem Treffen am Montag mit dem Berner Regierungsrat und Verkehrsdirektor Christoph Neuhaus. Meyer habe an der Zusammenkunft sogar einen Kaufpreis genannt und für die Berner Anteile an BLS rund 50 bis 60 Millionen Franken geboten. Dies entspreche dem aktuellen Wert der 55 Prozent der Aktien, die der Kanton Bern halte - plus einem kleinen Bonus. Das Angebot sei informeller Natur gewesen. Die SBB wollten das Treffen auf Anfrage der Zeitung nicht kommentieren. Neuhaus bestätigte dagegen die Zusammenkunft mit Meyer und machte klar, dass er nicht auf Meyers Angebot eingegangen sei. (SoZ, S.

GLEICHSTELLUNG: Jede siebte Frau verliert laut einem Artikel der "NZZ am Sonntag" ihre Stelle wegen Mutterschaft. Die Zeitung beruft sich dabei auf eine Studie des Büros für arbeits- und sozialpolitische Studien Bass im Auftrag des Bundes. Rund 15 Prozent der Frauen legten nach der Geburt gegen ihren Willen eine Erwerbspause ein. In den meisten Fällen, nämlich in 11 Prozent, sei der Grund eine Kündigung oder die fehlende Möglichkeit für ein geringeres Arbeitspensum. Weitere vier Prozent müssten den Job wegen eines Mangels an Betreuungsplätzen oder anderer Probleme zumindest vorübergehend aufgeben. (NZZaS, S.3)

GESUNDHEITSWESEN: Laut dem "SonntagsBlick" sind Geheimgespräche zur Kostensenkung im Gesundheitswesen gescheitert. Ursprünglich hätten sich Vertreter der kantonalen Gesundheitsdirektoren (GDK), der Versicherungsverbände Santésuisse und Curafutura sowie der Spital- und Ärzteorganisationen H+ und FMH zu insgesamt sechs vertraulichen Gesprächen auf höchster Führungsebene getroffen. Am Ende sei es jedoch nur noch darum gegangen, die Zusammenkünfte zu verschweigen und nicht mehr darum, den Parteien die Show bei der Thematik zu stehlen. Derweil meldet die "NZZ am Sonntag", dass einige Krankenkassen säumigen Prämienzahlern teil exorbitante Inkassokosten in Rechnung stellten. In manchen Fällen würden diese Beträge auf 200 bis 400 Prozent der eigentlichen Forderungen der Versicherungen belaufen. (SonntagsBlick/NZZaS)

tp