Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

CREDIT SUISSE: Die Bloomberg-Meldung vom Freitagabend über einen möglichen Abgang von Credit Suisse-CEO Thomas Gottstein (siehe AWP-Dienst) beschäftigt auch die Sonntagspresse. Es sei gut möglich, dass im Verwaltungsrat der CS Uneinigkeit darüber herrsche, ob man Gottstein an Bord behalten wolle, oder nicht, heisst es in einem Artikel in der "NZZaS". Gerüchte um eine Auswechslung von Gottstein gebe es schon länger und bankintern werde Francesco De Ferrari als möglicher Ersatz gehandelt. Die Zeitung weiss überdies zu berichten, dass Kritik am Führungsstil von Gottstein aufgekommen sei und sich dieser in den vergangenen Monaten unbeliebter gemacht habe.

Für die "SonntagsZeitung" bleibt Gottstein vorläufig am Ruder, weil innert Jahresfrist praktisch die ganze Geschäftsleitung ersetzt worden sei und auch der VR-Präsident zweimal gewechselt habe. Zudem sei die Stelle des Finanzchefs offen. Die Bank wäre ohne Gottstein somit kaum mehr führbar. Weiter meint die "Soz", dass niemand darauf wette, dass Gottstein noch lange Chef bleibe. Unter Berufung auf Insider nennt das Blatt zudem den Chef der Investmentbank, Christian Meissner als möglichen Nachfolger. Sofern dieser das Jahr ohne Skandale überstehe, könne er Gottstein in einem Jahr ablösen. ("NZZaS", S. 39; "SoZ", S. 39)

UBS: Sabine Keller-Busse, Chefin der UBS Schweiz, sieht ihre Bank gut aufgestellt. Gefragt nach den Spekulationen um eine mögliche Übernahme der Credit Suisse durch die UBS, sagte sie in einem Interview mit der "SonntagsZeitung": "Spekuliert wird immer viel. Im Ernst, wir sind gut aufgestellt und konzentrieren uns auf unsere Kunden und darauf, uns stets zu verbessern." Und zur Frage, ob sie der Chefposten bei der UBS reizen würde, meinte sie: "Ich habe nie von mir aus nach dem nächsten Schritt gesucht und konnte immer spannende Aufgaben übernehmen. Eigentlich wollte ich ja nie Bankerin werden, heute bin ich Bankerin." ("SoZ, S. 13; siehe separate Meldung)

IMMOBILIEN: Die "SonntagsZeitung" sieht ein nahes Ende des Preisbooms bei Immobilien. Experten rechneten in den kommenden Jahren mit einer Abkühlung, wobei das Preiswachstum bis 2024 gar gegen null gehen könnte, schreibt die Zeitung, welche sich dabei auf Aussagen von Matthias Holzhey stützt, einem Immobilienexperten der UBS. Gründe dafür seien nicht nur die steigenden Hypothekarzinsen, sondern auch die grossen Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Inflation, dem Krieg in der Ukraine oder dem Rohstoffmangel. (SoZ", S. 31)

FACHKRÄFTEMANGEL: Während die Mehrheit der Arbeitnehmende froh sein müsse, wenn das Gehalt mit der Inflation Schritt halte, würden begehrte Fachkräfte von einer "Lohn-Bonanza" profitieren. So lautet das Fazit eines Artikels in der "NZZaS". Viele begehrte Arbeitskräfte seien offen für einen Stellenwechsel, heisst es dort unter Bezugnahme auf Werner Raschle, Eigentümer und CEO des Personalberaters Consult & Pepper. Die normale Fluktuation sei durch die Pandemie ausgebremst worden, so Raschle. Dieser Nachholbedarf bringe das Job-Karussell nebst dem Konjunkturaufschwung zusätzlich in Fahrt. Bei vakanten Informatikstellen liege das Gehalt im Durchschnitt 5 bis 10 Prozent höher als vor einem Jahr. Ein weiterer Personalexperte wird mit der Schätzung zitiert, dass der Marktlohn bei manchen kritischen Positionen um 10 bis 20 Prozent angestiegen sei. ("NZZaS", S. 27)

LONG-COVID: Der Grossteil der von Long-Covid Betroffenen konnte bereits wieder in den Arbeitsmarkt eingegliedert werden. Laut Zahlen der kantonalen IV-Stellen seien dies rund 80 Prozent, heisst es in einem Artikel der "NZZaS". So viele Fälle seien bereits abgeschlossen, während rund 10 Prozent der Angemeldeten einzelne Leistungen ausbezahlt erhielten. Dauerhafte Rentenzahlungen gebe es lediglich im tiefen einstelligen Prozentbereich. ("NZZaS", S. 1, 16)

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