Zürich (Reuters) - Die Schweizer Bundesanwaltschaft ermittelt Medienberichten zufolge in Zusammenhang mit einem Datenleck bei der Großbank Credit Suisse.

Die Behörde geht dabei gegen einen Whistleblower vor, der Daten zu 18.000 Bankkunden an Journalisten übergeben hatte, wie die "Tamedia"-Zeitungen berichteten. Der Fall hatte vor knapp einem Jahr unter dem Namen "Suisse Secrets" Schlagzeilen gemacht. Den Medienberichten zufolge läuft ein Strafverfahren wegen Verletzung des Bank- und Geschäftsgeheimnisses sowie des wirtschaftlichen Nachrichtendienstes. Credit Suisse lehnte am Freitag eine Stellungnahme ab. Die Bundesanwaltschaft konnte vorerst nicht erreicht werden.

Im Februar 2022 hatten mehrere Zeitungen gestützt auf einen anonymen Informanten über mutmaßliche Versäumnisse der Credit Suisse bei der Überprüfung ihrer Kunden berichtet. Die Bank soll über viele Jahre hinweg korrupte Politiker und Autokraten, mutmaßliche Kriegsverbrecher sowie Menschenhändler, Drogendealer und andere Kriminelle als Kunden akzeptiert haben.

(Bericht von Oliver Hirt und John Stonestreet, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)