FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem Ausverkauf am Vortag sind Europas Börsen am Freitag etwas fester gestartet. Um mehr als eine technische Gegenbewegung handelt es sich zum derzeitigen Zeitpunkt nicht. Die Lage bleibt instabil. Die Notenbanken haben sich nun ganz der Inflationsbekämpfung verschrieben und sind bereit, wirtschaftliche Folgekosten hinzunehmen. Vor den Aktienmärkten liegen daher voraussichtlich weitere schwierige Monate, geprägt von steigenden Leitzinsen und Liquiditätsentzug bei zugleich steigenden Risiken einer Rezession.
Preisdaten aus Europa sollten nicht bewegen
Der DAX gewinnt 0,3 Prozent auf 13.083 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,2 Prozent auf 3.436 nach oben. Am Devisenmarkt kommt der Euro leicht zurück und geht am Morgen bei 1,0515 Dollar um. Im Blick steht die finale Lesung der europäischen Verbraucherpreise für Mai. Hier wird erwartet, dass die erste Lesung von 8,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr bestätigt wird. Im Kern sind die Preise um 3,8 Prozent gestiegen. Nur bei Abweichungen könnten die Zahlen Impulse setzen.
Akzente könnte am Freitag der Große Verfall von Optionen und Futures auf Indizes und Einzelaktien setzen. An der 13.000er Marke sollte der Verfall den DAX auch weiterhin stärker unterstützen. Denn hier ist eine große Put-Position von knapp 21.000 Kontrakten offen. Weitere größere offene Positionen gibt es bei 12.800 mit gut 12.200 Put-Kontrakten, und auf der Oberseite bei 13.650 und 14.000. Bei 14.000 ist auch eine größere Call-Position offen. Üblicherweise versuchen Marktteilnehmer vor dem Verfall zu verhindern, dass solche Positionen ins Geld laufen.
Credit Suisse wird für ihre jüngste Anleiheemission fast zweistellige Zinsen zahlen, da Anleger eine hohe Entschädigung von dem krisengeschüttelten Institut fordern. Wie die Financial Times berichtet, standen 9,75 Prozent Zinsen für ihre neuen Anleihen im Raum, mit denen die Bank mindestens 1,5 Milliarden Dollar aufnehmen möchte. Grundsätzlich müssen sich Unternehmen auf zukünftig höhere Zinszahlungen einstellen angesichts steigender Marktzinsen und höheren Risikoprämien. Credit Suisse zeigen sich unauffällig im frühen Handel und gewinnen 1 Prozent.
Index-Änderungen in der DAX-Familie
Daneben stehen einige Index-Änderungen zum Börsenschluss an. Delivery Hero (+2,7%) müssen den DAX verlassen, Nachrücker sind Beiersdorf (+1,5%), die den MDAX verlassen. Aus dem MDAX scheiden auch Hypoport (+2%). Neu im MDAX sind Delivery Hero und Encavis (+0,1%). Grand City gewinnen im frühen Geschäft 5,4 Prozent - die Societe Generale soll das Papier zum Kauf empfohlen haben.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.426,78 -0,0% -1,13 -20,3% Stoxx-50 3.367,46 -0,1% -3,66 -11,8% DAX 13.033,66 -0,0% -4,83 -18,0% MDAX 26.705,86 -0,1% -29,91 -24,0% TecDAX 2.793,11 +0,0% 0,48 -28,8% SDAX 12.082,72 +0,3% 33,75 -26,4% FTSE 7.025,28 -0,3% -19,70 -4,6% CAC 5.877,04 -0,2% -9,20 -17,8% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 1,70 -0,02 +1,88 US-Zehnjahresrendite 3,23 +0,04 +1,72 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7:55 Uhr Do, 18:50 Uhr % YTD EUR/USD 1,0527 -0,3% 1,0527 1,0561 -7,4% EUR/JPY 141,11 +1,0% 141,05 138,97 +7,8% EUR/CHF 1,0154 -0,4% 1,0197 1,0189 -2,1% EUR/GBP 0,8556 +0,1% 0,8555 0,8527 +1,8% USD/JPY 134,15 +1,4% 133,92 131,65 +16,5% GBP/USD 1,2302 -0,4% 1,2296 1,2382 -9,1% USD/CNH (Offshore) 6,7034 +0,2% 6,7027 6,6794 +5,5% Bitcoin BTC/USD 21.056,47 +2,1% 20.756,68 21.090,77 -54,5% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 118,32 117,59 +0,6% 0,73 +62,6% Brent/ICE 120,41 119,81 +0,5% 0,60 +59,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.848,85 1.857,25 -0,5% -8,41 +1,1% Silber (Spot) 21,91 21,95 -0,2% -0,04 -6,0% Platin (Spot) 952,30 955,07 -0,3% -2,77 -1,9% Kupfer-Future 4,11 4,11 -0,1% -0,00 -7,6% ===
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June 17, 2022 03:44 ET (07:44 GMT)