FRANKFURT (Dow Jones)--Weiter nach oben geht es am Dienstag mit den Aktienkursen in Europa. Treiber sind die zunächst etwas abgeebbten Sorgen um den Bankensektor nach dem erzwungenen Zusammenschluss der angeschlagenen Credit Suisse und der UBS und beschwichtigenden Aussagen der EZB in Richtung ausreichender Liquidität. Der DAX gewinnt 1,4 Prozent auf 15.141, der Euro-Stoxx-50 legt um 1,5 Prozent auf 4.179 zu.

Die Anleihen geben nach. Zum einen weil sie als sicherer Hafen nun zunächst nicht mehr gesucht sind, zum anderen weil der Zinserhöhungszyklus der Notenbanken wieder stärker in den Fokus rückt. Der Euro zieht zum Dollar leicht an. Neben der Fed, die am Dienstag und Mittwoch tagt, entscheiden auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) und die Bank of England im Wochenverlauf über das weitere Vorgehen.

Die Rally der Aktienmärkte am Montag wurde auch von der Hoffnung getragen, dass die Zinserhöhung in den USA mit 25 Basispunkten milde ausfallen dürfte und es möglicherweise die letzte sein könnte. Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung am Mittwoch um 25 Basispunkte liegt bei rund 75 Prozent. Sie war am Montagvormittag zwischenzeitlich auf unter 50 Prozent gerutscht.


   Fed dürfte Zinsen um 25 Basispunkte weiter anheben 

"Sollte die Fed komplett auf eine Erhöhung verzichten, dann könnten die Börsianer das eher als Warnsignal von einer noch viel tiefergehenden Bankenkrise begreifen. Deshalb vermute ich, dass die Fed mit einer weiteren Erhöhung auf 'business als usual' machen wird", so Stratege Thomas Altmann von QC Partners.

Für einen Impuls könnte im Verlauf der ZEW-Index sorgen. Der Stimmungsindikator aus Deutschland dürfte sich auf erhöhtem Niveau wieder etwas reduziert haben. Die Wachstumsaussichten hätten sich dann zwar etwas abgeschwächt, wären aber insgesamt stabil geblieben.


 Banken-Subindex führt Branchen an 

Weiter kräftig auf Erholungskurs sind die Bankaktien. Der Sektorindex steht mit plus 3,4 Prozent an der Spitze der Branchen, gefolgt von den Versicherern (+2,8%). Die Verluste der abgeschriebenen bedingten Pflichtwandelanleihen (AT1-Anleihen) dürften hauptsächlich bei Vermögensverwaltern aufgelaufen sein, heißt es. Dazu gibt es Spekulationen, dass die AT1-Anleihen womöglich doch nicht voll abgeschrieben werden müssen. Immerhin geht es dabei um ein Volumen von rund 6 Milliarden Franken. Credit Suisse steigen um 2,6 Prozent, UBS um 3,3 Prozent. UBS steigen 3,3 Prozent. Munich Re gewinnen 2,7 und Allianz 2,3 Prozent.

Am Ende bei den Sektoren rangieren mit nur kleinen Gewinnen eher als defensiv geltenden Aktien aus den Bereichen Nahrungsmittel, Telekommunikation, Versorgung und Pharma.

Für RWE geht es nach endgültigen Zahlen für 2022 um 2,5 Prozent nach oben. Die sehr starken Ergebnisse decken sich der Citigroup zufolge mit den vorab veröffentlichten Zahlen, den Ausblick für 2023 werten die Analysten als solide. Er dürfte Sorgen lindern bezüglich sinkender Konsensschätzungen angesichts der erwarteten Normalisierung im Stromgeschäft. Gut kommt an, dass RWE eine Dividende von 1,00 Euro avisiert hat, nachdem es 2022 noch 0,90 Euro je Aktie waren.

Im MDAX legen Hella mit dem Markt um 2 Prozent zu. Der inzwischen zur französischen Forvia gehörende Autozulieferer hat mitgeteilt, für 2022 wie bereits avisiert neben einer Regeldividende eine Sonderdividende zu zahlen, insgesamt 2,88 Euro je Aktie.

Im SDAX springen Amadeus Fire um über 6 Prozent an. Im vergangenen Jahr erreichte der Personalvermittler beim Umsatz und operativen Gewinn neue Höchststände und will seinen Aktionären eine um 48 Prozent höhere Dividende von 4,50 Euro je Aktie zahlen.


 
Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.179,23        +1,5%       59,81     +10,2% 
Stoxx-50                3.816,35        +1,0%       38,41      +4,5% 
DAX                    15.141,41        +1,4%      208,03      +8,8% 
MDAX                   27.001,27        +1,5%      408,68      +7,5% 
TecDAX                  3.240,22        +0,6%       18,87     +10,9% 
SDAX                   12.991,87        +1,6%      205,36      +8,9% 
FTSE                    7.503,04        +1,3%       99,19      -0,6% 
CAC                     7.107,29        +1,3%       94,15      +9,8% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,19                    +0,08      -0,38 
US-Zehnjahresrendite        3,51                    +0,03      -0,37 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Di, 8:15  Mo, 17:55   % YTD 
EUR/USD                   1,0726        +0,0%      1,0714     1,0721   +0,2% 
EUR/JPY                   141,78        +0,6%      141,02     141,13   +1,0% 
EUR/CHF                   0,9974        +0,1%      0,9968     0,9932   +0,8% 
EUR/GBP                   0,8767        +0,4%      0,8742     0,8740   -0,9% 
USD/JPY                   132,19        +0,6%      131,66     131,64   +0,8% 
GBP/USD                   1,2233        -0,4%      1,2256     1,2267   +1,1% 
USD/CNH (Offshore)        6,8757        +0,0%      6,8747     6,8767   -0,8% 
Bitcoin 
BTC/USD                27.732,95        -1,0%   27.463,88  27.611,86  +67,1% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  68,26        67,64       +0,9%      +0,62  -15,2% 
Brent/ICE                  74,43        73,79       +0,9%      +0,64  -12,8% 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                  39,21        39,33       -0,3%      -0,12  -49,1% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.965,05     1.978,38       -0,7%     -13,33   +7,7% 
Silber (Spot)              22,37        22,54       -0,8%      -0,17   -6,7% 
Platin (Spot)             985,65       993,05       -0,7%      -7,40   -7,7% 
Kupfer-Future               4,00         3,95       +1,3%      +0,05   +5,0% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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March 21, 2023 05:11 ET (09:11 GMT)