Zürich (awp) - Die Exportstimmung bei den kleinen und mittleren Schweizer Unternehmen (KMU) bleibt gut. Eine Mehrheit der KMUs rechnet im ersten Halbjahr 2022 mit einem Exportwachstum. Die anhaltenden Lieferengpässe trüben aber das Bild.

Zu diesem Schluss kommen die am Donnerstag veröffentlichten KMU-Exportperspektiven der Exportförderung Switzerland Global Enterprise (S-GE) und der Grossbank Credit Suisse (CS). Konkret erwarten zwei Drittel der von S-GE befragten Unternehmen eine Zunahme der Exporte im ersten Semester 2022. Nur jedes zehnte KMU geht von einem Rückgang aus.

Das Exportbarometer der CS, welches die ausländische Nachfrage nach Schweizer Produkten abbildet, liegt derzeit bei 2,15 Punkten und damit deutlich in der Wachstumszone. Zwar haben die Werte im Vergleich zum Höchststand vom Mai 2021, als das Barometer bei über 3 Punkten stand, leicht abgenommen.

Er bewege sich aber immer noch im Bereich der früheren Rekordwerte von 2018 und 2010, betonte die CS. Das deute darauf hin, dass die Schweizer Exporte in den nächsten drei bis sechs Monaten weiter zunehmen werden.

Kurzarbeit wegen Lieferproblemen

Getrübt wird das Bild allerdings von den globalen Lieferengpässen. Zwei von drei befragten Einkaufsmanager hätten angegeben, dass sie aufgrund von Schwierigkeiten im Einkauf in den kommenden sechs Monaten Produktionsausfälle erwarten würden. Ungefähr jede fünfte Firma habe zudem aufgrund von Engpässen in der Zulieferung bereits wieder Kurzarbeit einführt.

Gemäss den Prognosen der Experten dürften die aktuellen Lieferengpässe bis mindestens Mitte des laufenden Jahres anhalten. Teilweise dürften sie sogar bis ins Jahr 2023 hinein einen gewissen Einfluss haben.

sta/ra