Zürich (awp) - Die Credit Suisse wird laut Medienberichten am Donnerstagmorgen zusammen mit ihren Quartalszahlen einen Untersuchungsbericht zu den Milliardenverlusten wegen des Zusammenbruchs des US-Hedgefonds Archegos vorlegen. Der Bericht zeige Mängel in der Bank auf, heisst es in Berichten des "Wall Street Journal" (WSJ) und von "Bloomberg" vom Mittwoch.

Der Untersuchungsbericht fokussiere sich auf die Probleme im Risikomanagement der Bank, aber auch auf menschliche Fehlurteile bei der Beurteilung bezüglich konzentrierter Risiken. Allerdings habe er keine Hinweise auf kriminelles Verhalten gefunden, schreiben WSJ und Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen. Eine CS-Sprecherin wollte die Medienberichte am Mittwoch auf AWP-Anfrage nicht kommentieren.

Der Zusammenbruch des US-Hedgefonds Archegos von Ende März hatte das Resultat der CS im ersten Quartal 2021 mit insgesamt 4,4 Milliarden Franken belastet. Im zweiten Quartal hat er die Bank laut Vorankündigungen des Managements noch einmal weitere 600 Millionen gekostet. Die Schweizer Grossbank war das von dem Hedgefonds-Kollaps finanziell weitaus am stärksten getroffene Finanzinstitut. Verluste erlitten aber etwa auch die japanische Nomura, die US-Bank Morgan Stanley, die Deutsche Bank und die UBS.

In der Folge des Archegos-Debakels und der Pleite um die "Greensill-Fonds" hatten bei der CS diverse Manager ihren Hut nehmen müssen, darunter Investmentbank-Chef Brian Chin und Risikochefin Lara Warner. Zudem hatte das Management in der Folge angekündigt, die Risiken in der Investmentbank und insbesondere im Prime Brokerage - also dem Geschäft mit den Hedgefonds - zurückzufahren.

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