Zürich (Reuters) - Die krisengeschüttelte Schweizer Großbank Credit Suisse will sparen.

Über die kommenden Jahre sollen die Ausgaben für Technologie um insgesamt rund 800 Millionen Franken sinken, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Präsentation zu einem Investorentreffen hervorgeht. Ausgangslage seien die budgetierten Technologie-Aufwendungen von 3,6 Milliarden Franken, die im Verlauf des laufenden Jahres um 200 Millionen Franken gedrückt werden sollen. Im kommenden Jahr peile Credit Suisse dann eine Senkung um weitere 200 Millionen Franken und mittelfristig zusätzliche 400 Millionen Franken an.

Das Institut wolle die Ausgaben durch eine stärkere Zentralisierung und eine Vermeidung von Doppelspurigkeiten zurückfahren. Manuelle Arbeit solle zunehmend durch Automatisierung ersetzt werden. Die Verträge mit Zulieferern würden neu verhandelt. Und schließlich sollen die Produktentwickler produktiver werden, Hierarchien abgebaut und stärker auf die Leistung der Mitarbeiter geachtet werden.

Zu den konzernweiten Kostenvorgaben äußerte sich die Bank in den Präsentationsunterlagen nicht. Konzernchef Gottstein hatte vor knapp drei Wochen bereits angekündigt, dass die Sparmaßnahmen beschleunigt werden sollen. Das Ziel, die operativen Kosten im Zeitraum 2022 bis 2024 im Bereich von 16,5 bis 17 Milliarden Franken zu halten, gelte indes weiter. Gottstein bekräftige damals auch die von den meisten Analysten als unrealistisch eingestufte Vorgabe einer Eigenkapitalrendite von mindestens zehn Prozent im Jahr 2024.

An der bisherigen Ausrichtung des Instituts will Gottstein festhalten. "Ungeachtet des schwierigen Marktumfelds konzentrieren wir uns konsequent auf die Umsetzung unserer Strategie im Übergangsjahr 2022 und die Stärkung unserer Risikokultur, während wir weiterhin auf Kundennähe setzen", erklärte er laut Mitteilung. Auf der Investorenveranstaltung will Credit Suisse im weiteren Tagesverlauf die Umsetzung der Strategie in den vier Bereichen Technologie, Vermögensverwaltung, Risiko-Management und Compliance erläutern.

(Bericht von Oliver Hirt, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)