Am günstigsten lebt es sich in Appenzell Innerrhoden, Uri und Glarus
Credit Suisse veröffentlicht Studie zur finanziellen Wohnattraktivität der Schweizer Kantone und Gemeinden
25.05.2021

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Das Leben in der Schweiz kostet nicht überall gleich viel. Die Ökonomen der Credit Suisse haben für jeweils über 120'000 Beispielhaushalte in jeder Gemeinde der Schweiz das frei verfügbare Einkommen berechnet - also denjenigen Betrag, der vom Haushaltseinkommen nach Abzug aller obligatorischen Abgaben und der Fixkosten für den freien Konsum oder das Sparen übrigbleibt. In den Zentren ist das Leben am teuersten, allen voran in den Städten Genf und Zürich. Aber auch von dort sind beispielsweise mit einer Pendelzeit von maximal 30 Minuten zahlreiche Gemeinden erreichbar, die eine deutlich höhere finanzielle Wohnattraktivität bieten.

Die Wahl des Wohnorts ist für viele Menschen eine der wichtigsten Entscheidungen im Leben. Neben Wohnlage und Infrastruktur, Verfügbarkeit passender Wohnobjekte, emotionalen Kriterien und persönlicher Vernetzung spielen auch monetäre Faktoren eine zentrale Rolle. Basierend auf den Berechnungen der Ökonomen der Credit Suisse lebt der Durchschnittshaushalt im Kanton Appenzell Innerrhoden am günstigsten, gefolgt von Uri und Glarus (vgl. Abb. 1). Mit geringen Wohnkosten, einer tiefen Belastung durch Steuern und weitere Abgaben präsentieren sich die drei Kantone aus finanzieller Sicht am attraktivsten. In der Rangliste folgen weitere, eher ländlich geprägte Kantone wie Schaffhausen, Jura, Appenzell Ausserrhoden, Wallis und Thurgau. Das Mittelfeld besteht aus einer Reihe unterschiedlich positionierter Kantone mit ländlichem oder suburbanem Charakter. Die städtisch geprägten Kantone Genf und Basel-Stadt sowie Waadt, Zürich, Basel-Landschaft, Zug und Neuenburg erreichen im Schweizer Vergleich eine unterdurchschnittliche finanzielle Wohnattraktivität. Hohe Mieten und Immobilienpreise sowie teilweise hohe obligatorische Abgaben verteuern das Leben in den Zentren.

Familien leben im Wallis am preiswertesten
Verschiedene Kostenfaktoren variieren nicht nur regional, sondern auch je nach Haushaltstyp. Die Analyse der Credit Suisse Ökonomen zeigt, dass insbesondere bei Familien mit Kindern das Ranking anders ausfällt. Dies ist auf regional unterschiedliche Familienzulagen, Kinderbetreuungskosten und familienspezifische Steuerparameter wie Kinderabzüge zurückzuführen. Im interkantonalen Vergleich bietet der Kanton Wallis für Ehepaare mit Kindern unter dem Strich die günstigsten Lebensbedingungen. Dies gilt sowohl für Familien, die institutionelle Kinderbetreuung in Anspruch nehmen (siehe dazu auch Credit Suisse-Studie zu Kinderbetreuungskosten in der Schweiz, 16.05.2021), als auch für solche ohne derartige Kinderbetreuung. Die finanzielle Attraktivität einer Wohnregion hängt nicht zuletzt auch von der Einkommens- und Vermögenssituation eines Haushalts, von der angestrebten Wohnsituation (kleine Mietwohnung oder grosses Einfamilienhaus) und von zahlreichen weiteren Faktoren ab. Mit einem Wohnortswechsel - teilweise bereits in die nahe Umgebung - können Schweizer Haushalte beträchtliche Einsparungen erzielen und ihr Budget optimieren (vgl. Beispiel eines Modellhaushalts).

Beispiel:

Modellhaushalt Familie (zwei Kinder): Herr und Frau Schmid, wohnhaft in Liestal (BL)
Hypothetisches Beispiel für ein Ehepaar mit zwei Kindern

Herr und Frau Schmid und ihre zwei Kinder wohnen in Liestal in einer 100 m2 grossen Mietwohnung. Herr Schmid pendelt jeden Tag mit dem ÖV zu seinem Arbeitsplatz in Basel, Frau Schmid arbeitet von zu Hause, während die Kinder in der Schule sind. Gemeinsam erzielen sie ein Bruttoerwerbseinkommen von CHF 80'000. Das Ehepaar verfügt über ein erspartes Vermögen von CHF 50'000. Mit den Familienzulagen und dem Vermögensertrag erreicht der Haushalt ein Bruttoeinkommen von rund CHF 86'000 pro Jahr. Nach Abzug aller obligatorischen Abgaben beträgt das verfügbare Einkommen der Familie CHF 58'700. Nach Berücksichtigung der Miete, der Neben- und Elektrizitätskosten sowie der ÖV-Abonnementskosten für Herr Schmid bleibt der Familie ein Betrag von CHF 29'400 zur freien Verfügung übrig.

Familie Schmid zieht demnächst nach Kaiseraugst (AG) um, wo die Eltern von Herrn Schmid wohnen und sie eine vergleichbare Wohnung gefunden hat. Dadurch wird sich ihr frei verfügbares Einkommen um rund CHF 8'900 auf CHF 38'300 erhöhen (+30 %). Dafür verantwortlich sind primär die günstigere Miete und die tieferen Krankenkassenprämien. Derweil bleiben die Pendelzeit und die Mobilitätskosten von Herrn Schmid praktisch unverändert.


Die Studie «Finanzielle Wohnattraktivität: Hier lebt es sich am günstigsten» finden Sie im Internet auf Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch unter: credit-suisse.com/rdi

  1. Über den RDI-Indikator (Regional Disposable Income)
    Die fünfte Auflage des von der Credit Suisse erstmals im Jahr 2006 entwickelten RDI-Indikators beurteilt die finanzielle Wohnattraktivität der Schweizer Kantone und Gemeinden anhand quantitativer Fakten (Datenerhebung bis April 2021). In die Analyse fliessen neben der Steuerbelastung auch Abgaben wie Krankenversicherungsprämien ein, wobei allfällige Prämienverbilligungen ebenfalls berücksichtigt werden. Bei den standortsgebundenen Fixkosten werden von Mieten und Immobilienpreisen über Pendel- und Kinderbetreuungskosten bis hin zu den Gebühren für Wasser, Abwasser und Abfall alle relevanten Ausgabenkomponenten erfasst.

  1. Factsheets auf Gemeinde- und Stadtquartierebene
    Resultate auf Gemeindestufe sind in Form von Factsheets für jede Gemeinde sowie Stadtquartiere in Zürich, Bern, Basel, Lausanne und Genf verfügbar. Darin enthalten sind Informationen zur generellen finanziellen Wohnattraktivität der ausgewählten Gemeinde und deren umliegenden Gemeinden. Zudem wird pro Haushaltstyp das frei verfügbare Einkommen für jeweils drei Beispielhaushalte mit tieferem, mittlerem und höherem Einkommensniveau dargestellt. Kundinnen und Kunden der Credit Suisse können die Factsheets bei ihrer/m Kundenberater/in beziehen, Medienschaffende wenden sich bitte an Media Relations, Credit Suisse AG.

Credit Suisse
Die Credit Suisse ist einer der weltweit führenden Finanzdienstleister. Unsere Strategie baut auf den Kernstärken der Credit Suisse auf: unserer Positionierung als eines der führenden Institute in der Vermögensverwaltung, unseren ausgeprägten Kompetenzen im Investment Banking und unserer starken Präsenz in unserem Heimmarkt Schweiz. Wir verfolgen bei der Vermögensverwaltung einen ausgewogenen Ansatz mit dem Ziel, sowohl von der grossen Vermögensbasis in den reifen Märkten als auch vom erheblichen Vermögenszuwachs in der Region Asien-Pazifik und anderen Schwellenmärkten zu profitieren, während wir gleichzeitig die wichtigsten entwickelten Märkte mit Schwerpunkt auf der Schweiz bedienen. Die Credit Suisse beschäftigt etwa 49'090 Mitarbeitende. Die Namenaktien (CSGN) der Credit Suisse Group AG, sind in der Schweiz sowie, in Form von American Depositary Shares (CS), in New York kotiert. Weitere Informationen über die Credit Suisse finden Sie unter www.credit-suisse.com.

Disclaimer
Das vorliegende Dokument wurde von der Credit Suisse erstellt. Die darin geäusserten Meinungen sind diejenigen der Credit Suisse zum Zeitpunkt der Redaktion und können jederzeit ändern. Das Dokument dient nur zu Informationszwecken und für die Verwendung durch den Empfänger. Es stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung seitens oder im Auftrag der Credit Suisse zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Ein Bezug auf die Performance der Vergangenheit ist nicht als Hinweis auf die Zukunft zu verstehen. Die in der vorliegenden Publikation enthaltenen Informationen und Analysen wurden aus Quellen zusammengetragen, die als zuverlässig gelten. Die Credit Suisse gibt jedoch keine Gewähr hinsichtlich deren Zuverlässigkeit und Vollständigkeit und lehnt jede Haftung für Verluste ab, die sich aus der Verwendung dieser Informationen ergeben.

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Credit Suisse Group AG published this content on 25 May 2021 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 25 May 2021 07:18:02 UTC.