Die Schweizer Großbank Credit Suisse hat sich nach einem turbulenten März vorsichtig optimistisch zum Geschäft im bisherigen Verlauf des zweiten Quartals geäußert.

"Die ersten Anzeichen, die wir in den vergangenen Wochen gesehen haben, waren eigentlich recht vielversprechend und gehen in die richtige Richtung", sagte Konzernchef Thomas Gottstein in einer am Mittwoch veröffentlichten Präsentation auf einer Anlegerkonferenz. "In der zweiten März-Hälfte hatten wir eindeutig viel Stress im System, aber im April beruhigten sich die Dinge eindeutig, und im Mai und Juni sind sie weiterhin recht robust."

Die Firmenkunden zeigten Appetit, sich zu refinanzieren und an den Kapitalmärkten zeige sich eine Belebung, sagte Finanzchef David Mathers. Die Risiken im Geschäft mit Öl- und Gaskunden hätten sich zuletzt verringert. Im Geschäft mit reichen Privatkunden seien die wegen der tieferen Vermögenswerte gesunkenen Erträge durch die höheren Transaktionseinnahmen mehr als ausgeglichen worden.

Dennoch dürften die Auswirkungen der Coronavirus-Krise Spuren bei der Eigenkapitalrendite hinterlassen. Wie bereits im April deutete er an, dass die Vorgabe von mindestens zehn Prozent im laufenden Jahr schwierig zu erreichen sei. Es sei unklar, wie sich das dritte und das vierte Quartal entwickelten. "Kurzfristig können wir uns nicht wirklich auf ein Ziel von zehn Prozent festlegen." In einem normaleren Umfeld sei dies aber durchaus möglich. Und mittelfristig halte die Bank an der Vorgabe von elf bis zwölf Prozent fest.

Die Bank gehe davon aus, im vierten Quartal die zweite Hälfte der Dividende für 2019 auszuzahlen und lege auch Geld beiseite für eine Ausschüttung für 2020. Je nach Entwicklung der Ergebnisse im zweiten und dritten Quartal fasse Credit Suisse auch eine Wiederaufnahme der wegen der Marktturbulenzen ausgesetzten Aktienrückkäufe ins Auge.