Zürich (awp) - Die Grossbank Credit Suisse hat gemäss einem Medienbericht eine interne Untersuchung zum Quarantäne-Verstoss ihres Verwaltungsratspräsidenten António Horta-Osório eingeleitet. Dieser hatte Ende November nach einer Rückreise aus Grossbritannien in die Schweiz die zehntägige Quarantänepflicht missachtet und war in ein Drittland weitergereist.

Die nun eingeleitete Untersuchung stehe unter der Aufsicht von Chefjurist Romeo Cerutti, schreibt das Online-Portal "Finews" am Mittwoch unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Untersuchung geschehe im Einvernehmen mit dem VR-Präsidenten selbst. Ein Bankensprecher wollte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP keine Stellungnahme zu dem Bericht abgeben.

Horta-Osório hatte nach Bekanntwerden des Regelverstosses sein Bedauern über den Fehler ausgedrückt und sich dafür entschuldigt, wie die Grossbank Anfang Dezember mitgeteilt hatte. Zudem hatte er eine Selbstanzeige eingereicht. Der Regelverstoss war in den Medien auch international breit aufgenommen und scharf kritisiert worden.

Nicht zuletzt passt das Verhalten des im letzten Frühling neu angetretenen Präsidenten schlecht zu dessen Forderungen nach einem Kulturwandel in der von mehreren Skandalen betroffenen Grossbank. So hatte der Portugiese gefordert, dass die CS eine "Kultur der "Rechenschaft" und der persönlichen Verantwortung" entwickeln müsse. Jeder Banker müsse "im Herzen ein Risikomanager" sein, so Horta-Osório.

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