Zürich (awp) - Die Credit Suisse nimmt wie bereits am gestrigen Donnerstag angekündigt über zwei Pflichtwandelanleihen zur Stärkung der Kapitalbasis frisches Geld auf und hat dazu nun weitere Eckwerte festgelegt. Dazu zählen Angaben zum Wandelverhältnis sowie zum Preis für den Bezug neuer Aktien.

Insgesamt nimmt die Grossbank durch die Ausgabe der beiden Papiere 1756 Millionen Franken ein, wie sie am Freitagabend mitteilte. Dabei bringe die Pflichtwandelanleihe der Serie A 865 Millionen Franken und jene der Serie B 891 Millionen Franken ein. Die Anleihen sind wandelbar in 100 Millionen bzw. 103 Millionen Aktien der Credit Suisse.

Die beiden Anleihen platziert die Credit Suisse bei einer ausgewählten Gruppe von Kernaktionären, institutionellen Investoren und sehr vermögenden Privatpersonen. Während die Anleihe der Serie A direkt bei Investoren platziert und zugeteilt wurde, erhalten bestehende Aktionäre bei der Platzierung der Serie B ein Vorzeichnungsrecht.

CS-Aktionäre erhalten für Aktien die sie am 27. April besitzen jeweils ein Anrecht für den Bezug von Papieren aus der Serie B. Dabei berechtigten 2'713 solcher Rechte zum Bezug eines Anteils dieser Serie, hiess es. Anteile der Serie B, die nach Abschluss des Angebots übrig bleiben, gehen an Investoren, die sich zum Aufkauf solcher Papiere verpflichtet haben.

Für beide Serien hat die Credit Suisse den Wandelpreis auf 8,65 Franken je Titel festgesetzt. Wie bereits bei der Lancierung des Angebots am Donnerstag mitgeteilt, sei der Preis anhand des volumengewichteten Durchschnittspreis der CS-Aktie der letzten beiden Tagen abzüglich eines Abschlags von 5 Prozent berechnet worden. Am heutigen Freitag gingen die Titel mit 9,39 Franken aus dem Handel.

Ziel der Credit Suisse ist es, die nach den Sonderbelastung aus der Pleite des Hedgefonds Archegos dünner gewordene Kapitaldecke zu stärken. Die Kernkapitalquote (CET1) war wegen der milliardenschweren Archegos-Belastung auf 12,2 Prozent und damit unter die Ansprüche der Bank gesunken. Die Kapitalaufnahme erfolge auf eigene Initiative und nicht etwa auf Druck der Finanzmarktaufsicht Finma, betonte CEO Thomas Gottstein am Donnerstag vor den Medien.

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