Zürich (awp) - Die Credit Suisse-Aktionäre haben Axel Lehmann mit grosser Mehrheit zum Verwaltungsratspräsidenten gewählt. Lehmann hatte das Präsidentenamt bei der Grossbank nach dem jähen Rücktritt von António Horta-Osório übernommen. Er sitzt erst seit vergangenem Oktober im CS-Verwaltungsrat.

Die Aktionäre wählten Lehmann nun an der Generalversammlung mit einem Ja-Stimmen-Anteil von 95,3 Prozent in das Präsidentenamt. Die weiteren erneut zur Wahl antretenden sowie die neu kandidierenden Verwaltungsräte wurden mit Ja-Mehrheiten zwischen 70 und 97 Prozent gewählt. Neu ziehen damit Mirko Bianchi, Keyu Jin und Amanda Norton in den Verwaltungsrat der CS ein.

Nicht mehr zur Wahl angetreten sind dagegen der langjährige VR-Vizepräsident Severin Schwan sowie Kai Nargolwala, Vorsitzender des Vergütungsausschusses, und Juan Colombas, der als Vertrauter des früheren Präsidenten Horta-Osório gilt. Neuer CS-Vizepräsident soll nun der frühere Pictet-Manager Christian Gellerstad werden.

Ehemaliger UBS-Manager

Der neue VR-Präsident Lehmann war vor seinem Engagement bei der Credit Suisse von 2015 bis Januar 2021 in der Konzernleitung der UBS tätig gewesen: Bei der CS-Konkurrentin war er zunächst Group Chief Operating Officer (COO) und danach Leiter des Schweizer Geschäfts. Zuvor hatte er beim Versicherer Zurich unter anderem die Funktion eines Chief Risk Officer besetzt. In den CS-Verwaltungsrat berufen wurde Lehmann im vergangenen Jahr, dies vor allem wegen seiner Erfahrung im Risikomanagement.

Lehmanns Vorgänger Horta-Osório war im Januar 2022 nach nur gerade gut acht Monaten im Amt wieder zurückgetreten. Zum Verhängnis wurden ihm Verstösse gegen Corona-Quarantäne-Auflagen in der Schweiz und in Grossbritannien - dies nachdem er immer wieder eine neue Kultur des Risikomanagements und der persönlichen Verantwortung für die von Pannen geschüttelte Grossbank gefordert hatte.

tp/cf