ZÜRICH (Dow Jones)--Der schweizerische Aktienmarkt hat die derben Verluste vom Mittwoch am Donnerstag wieder wettgemacht. Der SMI gewann 1,9 Prozent auf 10.719 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 19 Kursgewinner und ein -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 248,81 (Mittwoch: 325,32) Millionen Aktien.

An beiden Tagen war die Entwicklung um die Credit Suisse (CS) der maßgebliche Faktor. Zur Wochenmitte nach belastenden Aussagen eines Großaktionärs in den Bann der Krise von US-Regionalbanken geraten, schaffte die CS umgehend den Befreiungsschlag dank Unterstützung durch die Schweizerische Nationalbank (SNB). Die leiht der CS bis zu 50 Milliarden Franken zur präventiven Erhöhung der Liquidität.

Analysten äußerten sich mehrheitlich gleichwohl weiter skeptisch zu CS. Die eingeleitete Restrukturierung sehe man selbst in Normalzeiten als Herkulesaufgabe, nun komme als weiterer Gegenwind die allgemeine Marktskepsis gegenüber als verwundbar geltenden Banken hinzu, so beispielsweise die DZ Bank. Sie rät bei gesenktem Kursziel weiter zum Verkauf der Aktie. Baader Helvea senkte Credit Suisse von "Reduce" auf "Sell".

Nach dem 24-prozentigen Absturz am Vortag erholten sich CS um 19,2 Prozent. In ihrem Sog verbesserten sich UBS um 3,4 und Julius Bär um 7,6 Prozent.

Für allgemeinen Rückenwind sorgte auch, dass die EZB die Leitzinsen wie avisiert um 50 Basispunkte anhob und nicht etwa wegen der Bankenkrise im Kampf gegen die Inflation nachließ und weniger aggressiv erhöhte. Dazu wurden weitere Zinserhöhungen von der EZB nicht in Aussicht gestellt, die stattdessen strikt datenabhängig agieren will. Außerdem betonte sie die Fähigkeit, das Finanzsystem mit ausreichend Liquidität versorgen zu können.

Einzige Aktie im Minus waren Roche. Der Kurs büßte ex Dividende 1,5 Prozent bzw 4,05 Franken ein. Bereinigt um die Dividende von 9,50 Franken schloss die Aktie deutlich im Plus.

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March 16, 2023 12:52 ET (16:52 GMT)