Perlen (awp) - Die CPH Chemie+Papier Holding (CPH) hat im Geschäftsjahr 2016 mehr umgesetzt und den Verlust gegenüber dem Vorjahr deutlich verringert. Die Dividende wird erhöht. Überzeugt hat erneut der Geschäftsbereich Verpackung, zudem zeigt im Bereich Chemikalien die strategische Neuausrichtung Wirkung. Bei der Papierherstellung operiert die Luzerner Industriegruppe allerdings weiter in den roten Zahlen. 2017 soll der Umsatz insgesamt erneut gesteigert werden und auch beim operativen Ergebnis eine Verbesserung gelingen.

Der Umsatz stieg im Berichtsjahr um 3,5% auf 434,8 Mio CHF. Im grössten Geschäftsbereich Papier resultiert zwar ein leichter Rückgang, in den beiden anderen Bereichen Chemie und Verpackung wuchs CPH aber deutlich, wie das Unternehmen am Freitag mitteilt.

Beim Betriebsergebnis auf Stufe EBIT gelang die Rückkehr in die schwarzen Zahlen. Hier resultierte ein Gewinn von 5,9 Mio CHF nach einem Verlust von 21,8 Mio im Vorjahr. "Besonders erfreulich ist die Entwicklung des Bereichs Verpackung, dessen Ergebnis auf einen neuen Höchststand anstieg", wird CEO Peter Schildknecht zitiert.

ZUGPFERD VERPACKUNGSGESCHÄFT

In diesem Geschäftsbereich, in welchem pharmazeutische Verpackungsfolien hergestellt werden, habe man vom weiteren Wachstum der Pharmaindustrie profitiert und erneut Marktanteile gewonnen. Die Verbesserung beim EBIT (+54% auf 9,0 Mio CHF) wird mit höherwertigen Produkte erklärt. 2016 nahm das neue Beschichtungswerk für Barrierefolien in China planmässig den Betrieb auf und lieferte die ersten Folien an Pharmakunden in der asiatischen Region aus.

Im Chemikalien-Geschäft ist CPH wieder in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt (EBIT +1,6 Mio CHF vs. -1,8 Mio in 2015). Hier zeigt die neue strategische Ausrichtung offensichtlich Wirkung. Nachdem das Areal in Uetikon am See bekanntlich verkauft wurde, sei die Verlagerung der Produktion von Standardmolekularsieben nach China zur 2016 erworbenen Alsio Technology weitgehend vollzogen, heisst es. Weitere Produktlinien würden nach Zvornik in Bosnien-Herzegowina verlagert, wo 2017 ein neues Produktionswerk errichtet werde. Zudem werde ein Teil der Produktion an einen neuen Standort in Rüti im Zürcher Oberland verlegt. "Die Neuausrichtung dürfte bis Ende 2017 abgeschlossen sein", so CEO Schildknecht.

Mi der Papierherstellung verliert CPH weiterhin Geld (EBIT -5,8 Mio CHF vs. -28 Mio in 2015). Der Bereich operiere weiterhin in einem Umfeld, das von einem strukturellen Nachfragerückgang und Überkapazitäten geprägt sei. Die Nachfrage nach Zeitungsdruck- und Magazinpapieren sei weiter zurückgegangen. Da vor allem im Zeitungsdruck Kapazitäten aus dem Markt genommen wurden, sei die Preissituation hier stabiler als bei den Magazinpapieren gewesen.

VERLUST DEUTLICH EINGEDÄMMT - HÖHERE DIVIDENDE

Unter dem Strich resultiert für die Gruppe insgesamt erneut ein Fehlbetrag, der mit 7,7 Mio CHF aber deutlich geringer als im Vorjahr ausfällt (-33,1 Mio). Beim Finanzergebnis wird zwar ein deutlicher geringerer Verlust im Vorjahr ausgewiesen, allerdings wurde im Zusammenhang mit der Stilllegung bzw. Restrukturierung des Standortes Uetikon ein ausserordentlicher Verlust von 4,4 Mio CHF verbucht.

Der Verwaltungsrat beantragt die Ausschüttung einer leicht höheren Dividende von 0,65 CHF nach 0,60 CHF im Vorjahr.

WEITERES UMSATZWACHSTUM IN AUSSICHT

Für das Geschäftsjahr 2017 stellt das Unternehmen höhere Umsätze und eine leichte Steigerung des operativen Ergebnisses in Aussicht - stabile Papierpreise und Währungsverhältnisse vorausgesetzt. Die Konjunktur in den Zielmärkten deute auf ein weiterhin positives, wenn auch fragiles Wachstum hin, heisst es weiter.

2017 werde man den Ausbau des Geschäfts in den schneller wachsenden Märkten in Asien weiter forcieren. Im Bereich Papier werden höhere Absatzvolumen und ein ausgeglichenes Ergebnis angestrebt. Die Massnahmen zur Effizienzsteigerung würden dabei in allen Geschäftsbereichen unvermindert weitergeführt. 2017 sind gemäss den Angaben dazu Investitionen von rund 36 Mio CHF geplant.

cp/uh