Perlen (awp) - Die CPH Chemie + Papier Holding (CPH) hat im ersten Semester 2017 den Umsatz gesteigert, aber weniger Betriebsgewinn erzielt. Denn die grösste Sparte Papier leidet aber nach wie vor unter den garstigen Marktbedingungen. Dies führte zu einem klar negativen Betriebsergebnis. Der Gewinnausblick für das Gesamtjahr wurde in der Folge defensiver formuliert als noch im Februar.

Der Umsatz stieg insgesamt um 5,5% auf 231,7 Mio CHF. Der umsatzstärkste Bereich Papier trug dazu 128,1 Mio CHF (+5,1%) bei, die Bereiche Chemie 38,0 Mio (+8,7%) und Verpackung 65,5 Mio (+4,7%). Die Ergebnisse der Bereiche Chemie und Verpackung hätten sich erfreulich entwickelt, während die gestiegenen Altpapierpreise den Bereich Papier gebremst hätten, teilt das Unternehmen am Freitag mit.

ROHSTOFFKOSTEN TORPEDIEREN SPARMASSNAHMEN

Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA reduzierte sich dagegen um knapp 25% auf 16,5 Mio CHF und die entsprechende Marge um 290 Basispunkte auf 7,1%. Der EBIT ging gar um über 81% auf 1,1 Mio CHF zurück, entsprechend einer Marge von 0,5%. Die gruppenweit umgesetzten Massnahmen zur Steigerung der Effizienz und zur Senkung der Kosten seien im Wesentlichen durch höhere Rohstoffpreise zunichte gemacht worden, heisst es dazu.

Das Nettoergebnis verbesserte sich um rund 10% auf noch -2,2 Mio CHF. Die leichte Eindämmung des Verlustes wird auf den Wegfall von ausserordentlichen Aufwänden zurückgeführt.

SPARTE PAPIER ZIEHT ERGEBNIS HINUNTER

Die grösste Sparte Papier operiert laut CPH in einem anhaltend rückläufigen Markt. Die Nachfrage nach Pressepapieren sei im ersten Semester in Europa um 6% zurückgegangen und die Papierpreise stünden weiterhin unter Druck. Im Gegensatz dazu steigen die Altpapierpreise stark an. Weil gleichzeitig weniger hochwertige gestrichene Papiere abgesetzt wurden, ergab sich ein klar negativer EBIT von -6,0 Mio CHF. "Erfreulicherweise" habe das Segment die Umsätze dennoch steigern können.

Der Bereich Chemie habe dagegen von der anziehenden Wirtschaft profitiert und in den hochwertigen Produktbereichen überdurchschnittlich zugelegt. Die Reorganisation des Bereichs habe sich positiv auf das operative Ergebnis ausgewirkt, welches sich auf 1,9 Mio CHF nahezu vervierfacht habe.

Der Bereich Verpackungen schliesslich habe im stagnierenden europäischen Pharmamarkt weitere Marktanteile gewonnen. Die Produktion in China werde zudem weiter hochgefahren. Wegen der damit verbundenen Anlaufkosten sowie wegen der steigenden Kosten für das Rohmaterial PVC habe die operative Marge das Rekordniveau des Vorjahres nicht mehr ganz erreicht. Absolut gesehen reduzierte sich der EBIT um gut 10% auf 5,5 Mio CHF.

GEWINNPROGNOSE DEFENSIVER

Für das Gesamtjahr 2017 rechnet CPH unverändert zur Prognose vom Februar mit insgesamt steigenden Umsätzen. Die Aussage zum Gewinn wurde allerdings defensiver formuliert. Auf Stufe EBIT werde ein ausgeglichenes Ergebnis angestrebt, heisst es in der heutigen Mitteilung, nachdem im Februar noch eine leichte Steigerung des operativen Ergebnisses in Aussicht gestellt wurde. Mit 5,9 Mio CHF für den EBIT hatte CPH im Geschäftsjahr 2016 noch einen klar positiven Wert erreicht.

Das Nettoergebnis soll 2017 dagegen dank ausserordentlichen Immobilienerträgen positiv ausfallen.

CPH habe deutliche operative Fortschritte bei den Bereichen Chemie und Verpackung verzeichnet, attestiert ZKB-Analyst Philipp Gamper. Der grösste Bereich Papier bleibe aber weiterhin die Achillesferse der Gruppe. Der heutige Ergebnisausweis sei insgesamt leicht negativ.

An der Börse hinterlässt das wenig Spuren: Um 09.30 Uhr tendieren die CPH-Papiere unverändert bei 50 CHF.

cf/ra