FRANKFURT (Dow Jones)--Die deutschen Chemie- und Pharmaunternehmen sehen trotz einer leichten Produktionssteigerung im dritten Quartal keine Anzeichen für eine grundlegende Trendwende. "Die deutsche Chemieindustrie tritt auf der Stelle und die Hoffnungen auf eine Besserung zum Jahresende schwinden", sagte VCI-Präsident Markus Steilemann. Es fehlten schlicht die Aufträge. "Unsere Unternehmen sind deshalb gezwungen auf die Kostenbremse zu treten - sei es durch die Schließung von Produktionsanlagen, die Aufgabe einzelner Geschäftsfelder oder die Verlagerung von Investitionen ins Ausland", fügte er mit Blick auf die hohen Energiekosten hinzu.

Die Prognose für das Gesamtjahr, die einem Produktionsrückgang von 8 Prozent und einen Rückgang des Branchenumsatzes um 14 Prozent vorsieht, wurde bestätigt. Im dritten Quartal verzeichnete die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie erstmals seit sechs Quartalen wieder eine anziehende Produktion. Mit 0,1 Prozent fiel das Plus gegenüber dem Vorquartal allerdings gering aus. Wegen sinkender Erzeugerpreise zum Vorquartal ging der Branchenumsatz um 0,3 Prozent auf insgesamt 54,8 Milliarden Euro zurück. Auch die Auslastung fiel um 1,6 Prozentpunkte auf nun 75,7 Prozent, meldete der VCI.

Die Auftragsbücher seien leer und die Fertigwarenlager voll, schreibt der Branchenverband. Angesichts dessen herrsche in den Unternehmen anhaltende Rezessionsstimmung. Erwartet werde überdies, dass die Geschäfte auch im Winter schwierig blieben. Mit einer Belebung werde überwiegend nicht gerechnet.

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November 14, 2023 04:00 ET (09:00 GMT)