FRANKFURT (Dow Jones)--Der Werkstoffhersteller Covestro fordert bei einem neuen Lockdown die Industriebetriebe auszunehmen, weil es sonst zu Lieferengpässen bei Medikamente und Lebensmittel kommen könnte. "Schon jetzt kämpft die Wirtschaft weltweit mit Lieferengpässen, diese würden sich durch einen Lockdown verschärfen", sagte Covestro-Chef Markus Steilemann im Gespräch mit der Rheinischen Post. Eine Schließung von Chemie- und anderen Industrie-Betrieben könnte schnell zu Engpässen bei wichtigen Gütern, auch in der Versorgung mit Lebensmitteln und Medikamenten, führen.

Der Chemiekonzern sei aber auf alles vorbereitet: "Covestro ist auf alle Fälle vorbereitet, auch auf einen harten Lockdown. Notfalls können wir unsere Anlagen in den Sicherheitsbetrieb runterfahren, für den wir nur wenige Mitarbeiter vor Ort benötigen."

Im Streit um den Abbau von bis zu 1.700 Stellen bei dem Konzern bietet Steilemann der Belegschaft in Deutschland nun einen längeren Kündigungsschutz an: "Bis Ende 2025 waren betriebsbedingte Kündigungen ohnehin schon ausgeschlossen. Wir haben bereits zugesagt, die Beschäftigungssicherung bis 2028 zu verlängern. Dies wird aktuell sehr konstruktiv verhandelt." Den Stellenabbau wolle man etwa über Vorruhestand, Fortbildung und natürliche Fluktuation erreichen. Zugleich geht der Chemie-Manager davon aus, dass am Ende weniger Stellen wegfallen: "Die Zahl war ein maximales theoretisches Einsparpotenzial, das sich durch unsere neue Strategie ergibt. Ich gehe davon aus, dass wir am Ende einen deutlich geringeren Abbau sehen werden." Der Chemiekonzern Covestro hat 16.500 Mitarbeiter, knapp 7.000 davon in Nordrhein-Westfalen.

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November 26, 2021 20:00 ET (01:00 GMT)