Zürich (awp) - Das an der Schweizer Börse kotierte Biopharmaunternehmen Cosmo sucht nach der Zulassung seines Endoskopie-Systems GI Genius in den USA den kommerziellen Erfolg. Verwaltungsratspräsident Mauro Ajani zeigt sich im Gespräch mit der "Finanz und Wirtschaft" (Online am 20.04.) zuversichtlich, dass die Zahl der Darmuntersuchungen in den USA in den nächsten Monaten markant zunehmen wird, nachdem sie im letzten Jahr eingebrochen war.

"Der Wind hat gedreht", sagte Ajani im Interview in Bezug auf die Stimmung in den USA. Noch vor wenigen Wochen sei eine Normalisierung erst für September oder Oktober erwartet worden. Doch nun könnte es rascher gehen. Nachdem im Zuge des Ausbruchs der Corona-Pandemie die Verkäufer des US-Vertriebspartners Medtronic in den Spitälern kaum mehr empfangen wurden, seien nun 60 bis 70 Prozent der Spitäler wieder zugänglich.

"Für die nächsten Tage erwarten wir den eigentlichen Verkaufsstart", sagte Ajani weiter. "Die Leute von Medtronic sind äusserst positiv eingestellt, was GI Genius betrifft."

Ajanis Familie ist mit einem Anteil von 36,8 Prozent der grösste Aktionär von Cosmo. Grösseren Akquisitionen erteilt der Präsident eine Absage, trotz der 212 Millionen Euro, die Ende 2020 in der Kasse lagen: "Wir haben genügend eigene Ideen."

Wie bei früheren Produkten arbeitet Cosmo an bereits zugelassenen Wirkstoffen, die für neue Indikationen eingesetzt werden könnten. Dabei wolle Cosmo dem bisherigen Einsatzgebiet treu bleiben. "Die nächsten drei bis vier Jahre wird unser Fokus auf dem Darm liegen", sagte Ajani. Am Investorentag im September will Cosmo in Zürich die neuen Projekte vorstellen.

mk/tv