Berlin (Reuters) - Hamburgs Regierungschef Peter Tschentscher fürchtet gravierende Wettbewerbsnachteile, falls Wirtschaftsminister Robert Habeck den Einstieg des chinesischen Reederei-Riesens Cosco bei einem Container-Terminal in Hamburg verhindern sollte.

"Eine Ablehnung der Cosco-Beteiligung durch die Bundesregierung ist im Hinblick auf die nationale Sicherheit und Unabhängigkeit nicht begründbar", sagte Tschentscher der Nachrichtenagentur Reuters in einem Interview am Montag. "Sie wäre eine schwere Belastung für den Wirtschaftsstandort und eine einseitige, wettbewerbsverzerrende Benachteiligung Hamburgs gegenüber Rotterdam und Antwerpen, in denen Cosco bereits Terminal-Anteile besitzt." Um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, müssten auch in Hamburg Terminalbeteiligungen von Reedereien möglich sein, argumentierte der Erste Bürgermeister der Hansestadt.

Habeck hatte gesagt, dass er bei der Investitionsprüfung zu einer Ablehnung "tendiere". Cosco hat mit dem Hafen eine Minderheitsbeteiligung an der Betreibergesellschaft des kleinsten der vier Container-Terminals vereinbart.

(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Hans Seidenstücker. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)