2017 soll das operative Ergebnis aus dem laufenden Geschäft (FFO) - inklusive der übernommenen österreichischen Conwert - auf rund 900 bis 920 Millionen Euro steigen, wie Vorstandschef Rolf Buch am Mittwoch ankündigte. Zum Vorjahr wäre das eine Verbesserung um etwa ein Fünftel. Bislang hatte sich Vonovia 890 bis 910 Millionen Euro zugetraut, doch die Geschäfte laufen besser als gedacht.

Buch hatte das bereits vergangene Woche auf der Hauptversammlung angedeutet. Nun präsentierte er für das erste Quartal einen Ergebnisanstieg um 17 Prozent auf 218 Millionen Euro. Der eigene Bestand an bundesweit 355.000 Wohnungen ist fast voll vermietet. Die Mieteinnahmen steigen - nicht nur wegen der Einkaufstour der vergangenen Jahre. Vonovia hatte zuletzt auch verstärkt Geld für die Modernisierung in die Hand genommen und kann nun höhere Mieten durchsetzen. Umgekehrt sinken die Finanzierungskosten.

DEUTSCHE WOHNEN? - "WIR HABEN ANDERE THEMEN"

Der letzte große Zukauf war Conwert. Das Unternehmen sitzt zwar in Wien, hat aber eine starke Präsenz in Deutschland. Die 24.500 Wohnungen liegen zum größten Teil in Städten wie Leipzig und Berlin, wo die Nachfrage nach Wohnraum stetig steigt. Deshalb hatte Buch bei dem Milliardendeal zugegriffen. Mit der feindlichen Übernahme der ärgsten Rivalin auf dem Heimatmarkt, Deutsche Wohnen, war er dagegen Anfang 2016 gescheitert. Einen neuen Anlauf plant Vonovia derzeit nicht, wie Buch betonte. "Wir haben im Moment andere Themen."

Zwar durchleuchte Vonovia den Markt weiterhin nach Zukaufsgelegenheiten. Aber die Preise seien recht hoch. Der Konzern wolle sich deshalb zunächst auf seine Bauprojekte fokussieren: Geplant sind neben der Bestandsmodernisierung auch Neubauten und Dachaufstockungen. Allein in diesem Jahr will der Konzern dafür 730 Millionen Euro ausgeben, davon sind 650 Millionen schon beauftragt. Insgesamt geht es 2017 um 2.000 Neubauprojekte, rechnete Buch vor. "Mein Anspruch ist mehr", sagte er. Geld sei nicht das Thema, aber die Baugenehmigungen seien eine Hürde. Auch andere Wohnungskonzerne gehen angesichts des heißgelaufenen deutschen Immobilienmarktes dazu über, mehr selbst zu bauen, sofern sie Flächen zur Verfügung haben.