NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Bank JPMorgan wird im neuen Jahr zurückhaltender für Autozulieferer. Analyst Jose Asumendi geht in einer am Mittwoch vorliegenden Branchenstudie davon aus, dass der Anstieg der Autoproduktion geringer ausfallen könnte als teilweise erwartet, was im ersten Halbjahr auf die Stimmung der Anleger drücken könnte.

Für 2023 kürzte Asumendi zudem seine Prognose für die Automobilproduktion von acht auf sechs Prozent. Die Verbraucher dürften ihre Autos nicht so rasch austauschen wie sonst, glaubt er. Die Nachfrage lasse aufgrund des Wandels in Richtung batteriebetriebener Elektrofahrzeuge erst einmal nach.

Im Zuge seiner vorsichtigen Sektorhaltung stufte der Experte zwei deutsche Branchenwerte ab: Für Continental änderte er sein Votum von "Overweight" in "Neutral". Bei den Hannoveranern komme der Konzernumbau langsamer voran als gedacht. Das Votum für Stabilus senkte er außerdem auf "Underweight" von "Neutral". Die Gewinndynamik beim Gasdruckfeder-Spezialisten dürfte eine Pause einlegen, schrieb er dazu. Mit Blick auf die Margen in naher Zukunft gebe es Risiken. Asumendi rechnet mit einem schwierigen Start im Jahr 2022.

Für ElringKlinger wird er allerdings optimistischer. Das Unternehmen sei Nutznießer der E-Mobilität, Anleger könnten die Aktie als Möglichkeit wahrnehmen, um von diesem Trend zu profitieren. Asumendi würdigte die operativen und strategischen Fortschritte in den zurückliegenden zwei Jahren. Mit Blick auf die Gewinne und die Barmittel sei dem Unternehmen in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld die Wende gelungen. Zugleich habe sich Elringklinger im Bereich Batterien und Brennstoffzellen-Technologie stark positioniert. Seine "Neutral"-Empfehlung hob der JPMorgen-Experte daher zugunsten eines "Overweight"-Votums auf.

Ansonsten bevorzugt der Experte unter den Autozulieferern derzeit die Reifenhersteller. Pirelli stufte er von "Neutral" auf "Overweight" hoch. Unverändert "Overweight" lauten auch die Einstufungen für Michelin und Nokian.

Gemäß der Einstufung "Overweight" geht JPMorgan davon aus, dass sich die Aktie in den kommenden sechs bis zwölf Monaten besser als der jeweilige Sektor entwickeln wird. Mit dem Votum "Neutral" geht die Bank davon aus, dass sich die Aktie in den kommenden sechs bis zwölf Monaten im Gleichklang mit dem jeweiligen Sektor entwickeln. "Underweight" lässt derweil eine Performance schlechter als der jeweilige Sektor erwarten./ajx/tih/mis

Analysierendes Institut JPMorgan.

Veröffentlichungen der Original-Studien: 04.01.2022 / 21:51 / 18:21 / 18:53 / GMT Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 05.01.2022 / 00:15 / GMT