Im Laufe der ersten neun Monate des Jahres verzeichnete das Unternehmen einen Umsatzrückgang von 4,5%, während der Betriebsgewinn stabil blieb. Dies geschah vor dem Hintergrund eines Automobilmarktes, der im dritten Quartal, insbesondere in den USA und China, einen plötzlichen und starken Einbruch erlitt, mit zweistelligen Prozentverlusten.

Die ersten Entlassungswellen haben bereits stattgefunden, mit 3000 Stellenstreichungen im Jahr 2024, wovon die Hälfte im Bereich Forschung und Entwicklung lag. Wie üblich bei Continental, erwies sich das Reifensegment als besonders widerstandsfähig und hielt das Unternehmen über Wasser. Es machte im vergangenen Jahr 94% des konsolidierten Betriebsgewinns aus und in den ersten drei Quartalen 2024 sogar 96%.

Die Geschäfte des Konzerns, die einst stabil und zufriedenstellend waren, hatten sich seit 2018 plötzlich verschlechtert. Die strengen europäischen Regulierungen und die Flut von kostengünstiger asiatischer Konkurrenz haben die Margen von Continental stark belastet und innerhalb weniger Jahre halbiert.

Seitdem befindet sich der Konzern aus Hannover in einem Zustand permanenter Umstrukturierung. Im Jahr 2021 begann er mit großen Schritten, indem er sich durch ein Spin-off von Vitesco trennte, bevor die Schaeffler AG das ehemaligen Segment der Antriebs- und Übertragungstechnologien von Continental übernahm.

Das Ziel ist nun, das Automobilsegment - dessen Rentabilität lächerlich niedrig oder sogar negativ ist - zu verkaufen, um sich als reiner Reifenspezialist neu zu positionieren. Die Rechnung ist schnell gemacht: Mit dem gleichen Gewinnmultiplikator, der Pirelli oder Michelin zugewiesen wird, deckt das Reifensegment des deutschen Unternehmens den gesamten Unternehmenswert von 17 Milliarden Euro ab.

In dieser Hinsicht wird dem Automobilsegment in der Bewertung null Wert beigemessen. Unfairerweise, muss man sagen, denn fokussiert auf Brems- und Anzeigensysteme im Fahrzeuginneren, ist es nicht vom Übergang zu Elektrofahrzeugen betroffen. Dieses Asset sollte also durchaus einen Käufer finden, auch wenn idealerweise ein weniger trüber Marktkontext als derzeit erforderlich wäre, um einen zufriedenstellenden Betrag zu erzielen.

Die Analysten von MarketScreener würde es nicht wundern, wenn bald ein Angebot aus Asien eintrifft. Ein sehr harter Restrukturierungsplan könnte unmittelbar darauf folgen.