HANNOVER (dpa-AFX) - Nach einem schwierigen Corona-Jahr 2020 legt der Autozulieferer Continental am Dienstag die wichtigsten Eckdaten vor und gibt Auskunft über den weiteren Kurs aus der Krise. Der Dax-Konzern aus Hannover war - wie zahlreiche Unternehmen der Branche - hart vom Nachfrageeinbruch in der Industrie getroffen worden. Viele

Abnehmer bestellten nur zögerlich, auch Lieferketten stockten.

Hinzu kamen bei Conti der teure wie im Detail umstrittene Umbau in Richtung Elektronik und Software mit Tausenden Stellenstreichungen sowie Branchenprobleme wie die Lieferengpässe bei Halbleiter-Chips. Der seit Dezember amtierende Vorstandschef Nikolai Setzer will nun die zentralen Ergebnisse des vorigen Jahres nennen.

Im dritten Quartal war das Geschäft wieder besser gelaufen, trübe Aussichten für die globale Autoproduktion hielten den Zulieferer aber unter Druck. Unterm Strich hatte von Juli bis September ein Verlust von knapp 720 Millionen Euro gestanden, etwa so viel wie schon im zweiten Jahresviertel. Im laufenden Betrieb war das Geschäft Anfang des zweiten Halbjahres dann aber bereits solider - vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten fiel ein Gewinn von 832 Millionen Euro an.

Genauere Werte gibt es bisher nicht. Der Konzern hatte jüngst aber mitgeteilt, dass für 2020 ein negatives Ergebnis erwartet wird. Die Dividende soll ausfallen. Schon 2019 hatte Conti in den roten Zahlen abgeschlossen, mit über 1,2 Milliarden Euro nach knapp 2,9 Milliarden Euro Vorjahresgewinn. Ein Hauptgrund war die wacklige Autokonjunktur.

Zurzeit schreitet die Erholung der von Corona ausgebremsten Branche - wenn überhaupt - nur regional uneinheitlich und eher langsam voran. Zudem hatte bei Conti im dritten Quartal 2020 eine weitere Milliardenbelastung wegen Abschreibungen und Umbaukosten zu Buche geschlagen.

Setzer hatte zum Jahreswechsel betont, dass der Konzern unter seiner Führung noch entschlossener die Felder Elektronik und Fahrzeug-IT ausbauen will. Hier stockt Conti das Angebot und die Belegschaft absehbar deutlich auf. Die Reifensparte und das Maschinenbaugeschäft spielen ebenso eine wichtige Rolle - obgleich es heftige Proteste aus Gewerkschaften und Betriebsrat gegen den Jobabbau und geplante Werkschließungen gab. Setzer hatte Ende 2020 den Vorsitz in der Conti-Führung vom langjährigen Chef Elmar Degenhart übernommen.

Die Antriebstechnik wird in das separate Unternehmen Vitesco abgespalten, nach einer Verschiebung ist für den Börsengang nun die zweite Hälfte dieses Jahres angepeilt. Hier bündelt Conti die Zulieferungen für klassische Motor- und Getriebetechnik, aber auch für E-Antriebe./jap/DP/zb