Continental : Conti-Aktionäre beschließen Börsengang von Vitesco
Am 29. April 2021 um 14:10 Uhr
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Hamburg (Reuters) - Der Autozulieferer Continental schickt seine Antriebssparte Vitesco Technologies nach längerem Zögern in die Eigenständigkeit.
Die Aktionäre des Dax-Konzerns stimmten auf ihrer virtuellen Hauptversammlung am Donnerstag mit großer Mehrheit dem Vorschlag zu, das Antriebsgescmeethäft komplett von dem Dax-Konzern aus Hannover zu trennen. Anschließend soll Vitesco an die Börse gebracht werden. Die Anteilseigner sollen für jeweils fünf Aktien eine Vitesco-Aktie erhalten. Damit entspricht die Aktionärsstruktur der des bisherigen Mutterkonzerns. Vollzogen werden soll die Transaktion im September. Größter Einzelaktionär ist die Holding der Familie Schaeffler, die den gleichnamigen fränkischen Autozulieferer kontrolliert und 46 Prozent an Continental hält.
Der weltweit drittgrößte Autozulieferer hatte bereits im Herbst 2019 entschieden, die Vitesco-Anteile an die eigenen Aktionäre zu verteilen. Die Abspaltung wurde wegen der Corona-Pandemie vorübergehend auf Eis gelegt. In Vitesco hat Continental sein Geschäft mit Technik für Verbrennungsmotoren und das Elektroautogeschäft zusammengefasst. 90 Prozent des Umsatzes von zuletzt gut acht Milliarden Euro macht Vitesco mit Verbrennertechnik, die durch den beschleunigten Wechsel in die Elektromobilität unter Druck steht.
Die Firma Continental AG ist auf Konzipierung, Herstellung und Vertrieb von Reifen und Automobilausstattung spezialisiert. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Automobil-Systeme (49%): Basisbremsen (weltweit Nr. 1), elektronische Bremskreise (weltweit Nr. 2), Karosserie-Komponenten, Steuersysteme, usw.;
- Reifen (33,4%): Reifen für Automobile, Zweirädernfahrzeuge, Leichtlaster, Lastwagenindustrielle, landwirtschaftliche Fahrzeuge, usw.;
- technische Elastomere (17,6%): Gummiwaren (Keilriemen, Rohre und Schläuche), Kunststoffe für die Automobil-, Eisenbahn- und Bergbauindustrie, usw.
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (19,1%), Europa (29,4%), Nordamerika (26,6%), Asien (20,7%) und andere (4,2%).