(Neu: Schlusskurse, mehr Branchenwerte, Stifel-Studie als VW-Treiber)

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Anleger hegen weiterhin große Hoffnung auf eine kräftige Erholung der Autobranche. Optimistische Mittelfristziele von Continental trieben die Stimmung zusätzlich an. Die Aktien des Autozulieferers stiegen um 2,9 Prozent und lagen damit im Dax knapp hinter den Aktien des Autobauers Volkswagen, dessen Papiere vom Analysehaus Stifel zum Kauf empfohlen wurden.

Andere Branchenwerte standen der starken Kursentwicklung nur wenig nach. Der Stoxx Europe 600 Autos & Parts war mit einem Anstieg um 1,4 Prozent letztlich vorne dabei in der europäischen Branchentabelle. Im Zuliefersektor folgten Leoni und Schaeffler den Conti-Aktien um bis zu 3,5 Prozent nach oben.

Den Continental-Aktien fehlte mit einem Spitzenanstieg bis auf 119,45 Euro nur noch wenig für ein neues Jahreshoch. Dieses stammt mit 120,84 Euro aus dem Januar. Der Branchenindex hat sein Jahreshoch nun aber weiter nach oben geschraubt, er kletterte erstmals seit einem Jahr wieder über die Marke von 530 Punkten.

Anleger legen derzeit an den Finanzmärkten insgesamt viel Hoffnung in die Impfungen gegen das Coronavirus - und damit auf ein Abklingen der Pandemie mit einer deutlichen Konjunkturerholung, auch wenn derzeit die Beschränkungen noch verschärft werden. Im zyklischen Autosektor zeigt sich dieses Bild derzeit besonders deutlich, Händler sprachen deshalb von einer fortgesetzt guten Sektorstimmung. Dazu passten dann die anspruchsvollen Ziele von Continental.

Der Dax-Konzern visiert überraschend hohe Ertragsziele an. Auf Konzernebene strebt der Zulieferer mittelfristig ein Wachstum aus eigener Kraft von 5 bis 8 Prozent jährlich an. Das Autozuliefergeschäft soll mit 7 bis 11 Prozent Wachstum der Treiber sein. Bei der um Sondereffekte bereinigten Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern plant Conti mit 8 bis 11 Prozent, ohne die abzuspaltende Antriebstechnik.

Wie Analyst Sascha Gommel von Jefferies Research auf den ersten Blick betonte, liegen die Ziele über den Erwartungen. Die neuen Ziele sind Teil eines strategischen Updates, das laut Gommel einen erheblichen Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit legt. Der neue Konzernchef Nikolai Setzer will in mehreren Hightech-Bereichen das Tempo erhöhen, gleichzeitig soll sich der Autozulieferer auf vorhandene Stärken besinnen.

Seit dem Corona-Crash, der im März bei 51,45 Euro sein Tief fand, haben sich die Conti-Aktien mit einer Annäherung an die 120-Euro-Marke schon deutlich mehr als verdoppelt. Gleiches gilt sektorweit, wie der Anstieg des Stoxx Europe 600 Autos & Parts von 254 bis über 530 Punkte zeigt./tih/fba/mis