BMW-Chef Oliver Zipse sagte bei der Vorstellung eines konzerneigenen Batterieforschungszentrums am Donnerstag in München, der Bau von Autos werde immer komplexer. "Es gibt keine besseren Bedingungen, dies zu tun, als hier in Deutschland", fügte der Manager hinzu, ohne Tesla beim Namen zu nennen. "Das ist der Hauptgrund, warum immer mehr Wettbewerber hier auch in Deutschland ihre Zelte aufschlagen."

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sagte, die Vorstellung des BMW-Fortschungszentrums in München sei eine Antwort auf die von Tesla am Dienstag überraschend bekannt gegebene Entscheidung, bei Berlin ein Werk zu errichten. "Das Timing hätte nicht besser sein können", betonte Söder. Der BMW-Termin war bereits vor längerer Zeit angekündigt worden.

In dem Forschungs- und Entwicklungszentrum, in das BMW 200 Millionen Euro investiert, bündelt der Konzern seine Expertise für Batteriezellen. 200 Mitarbeiter sollen alle Schritte von technischen Grundlagen bis zur Entwicklung wirtschaftlicher Produktionsprozesse erforschen. Die Produktion der Zellen selbst will der Münchener Autobauer weiterhin an Zulieferer wie den chinesischen Anbieter CATL vergeben, allerdings nach den von BMW entwickelten Maßstäben. "Es kommt also nicht so darauf an, ob sie die Zelle produzieren, sondern, ob sie wissen, was sie eigentlich brauchen", sagte Zipse.

Seit der Markteinführung des ersten BMW-Elektromodells i3 im Jahr 2013 machen die Münchener rasche Fortschritte bei der Steigerung der Leistungsfähigkeit der Batteriezellen. "Von der heutigen Technologie des BMW i3 ausgehend verdoppeln wir die Energiedichte unserer Batteriezellen bis 2030 und damit auch die Reichweite für unsere Kunden", sagte Zipse. Er bekräftigte das Ziel von BMW, dass in Europa im Jahr 2021 ein Viertel aller verkauften Fahrzeuge einen Elektroantrieb besitzen sollen. Bis 2025 soll der Anteil auf ein Drittel und 2030 auf die Hälfte steigen.