HOUSTON (awp international) - Der US-Ölkonzern ConocoPhilips hat im zweiten Jahresviertel den drastischen Ölpreisverfall im Zuge der Coronavirus-Pandemie zu spüren bekommen. Nur dank positiver Sondereffekte wie etwa Erlösen aus dem Verkauf des Geschäfts in Westaustralien konnte der Konzern noch einen Quartalsgewinn von 260 Millionen US-Dollar ausweisen, wie das Unternehmen am Donnerstag in Houston mitteilte. Vor einem Jahr hatte unter dem Strich noch ein Gewinn von rund 1,6 Milliarden Dollar gestanden. Bereinigt um Sondereffekte rutschte ConocoPhilips mit rund einer Milliarde Dollar noch tiefer in die Verlustzone als von Analysten erwartet. Der Verlust je Aktie betrug 0,92 Dollar.

Das Zahlenwerk kam an der Börse nicht gut an. Der Aktienkurs von ConocoPhilips rauschte kurz nach Handelsbeginn in New York um zehn Prozent in die Tiefe.

Ölkonzerne weltweit leiden unter einer schwachen Nachfrage nach Öl und Gas, da die Reisebranche und andere Geschäfte aufgrund der Lockdowns zum Erliegen gekommen waren. Die Produzenten waren daher aufgrund des Überangebots zu weitreichenden Produktionskürzungen gezwungen gewesen. Den Konzernangaben zufolge konnte ConocoPhillips im Berichtszeitraum im Schnitt einen Ölpreis von 23,09 Dollar je Barrel realisieren, verglichen mit 50,50 Dollar pro Barrel im Jahr zuvor.

Wegen des Preisverfalls infolge der Corona-Krise hatte der Konzern die Förderung um 225 000 Barrel täglich gekürzt. Als Resultat förderte ConocoPhilips im vergangenen Quartal ausserhalb Libyens im Schnitt 981 000 Barrel (159 Liter) Öl täglich, das waren knapp 310 000 Barrel weniger als noch vor einem Jahr./mne/tav/he