Berlin (Reuters) - Die Deutsche Telekom will den digitalen Impfpass für Deutschland entwickeln.

Ein entsprechendes Angebot sei beim Bundesgesundheitsministerium eingereicht worden, teilte ein Firmensprecher am Montag mit. Die Ausschreibung für die Entwicklung des Impfpasses, der letztlich auch die Grundlage für eine Wiederbelebung des Reiseverkehrs in der Corona-Krise bilden soll, war erst in der vergangenen Woche erfolgt und am Montag geendet. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will den Pass innerhalb von zwölf Wochen verfügbar haben und damit noch vor den Sommerferien in Deutschland.

Die Telekom hat bereits zusammen mit dem Softwareanbieter SAP die Corona-Warn-App entwickelt, die aktuell fast 26 Millionen Mal heruntergeladen wurde. Der Walldorfer Dax-Konzern ist nach eigenen Angaben beim digitalen Impfpass nicht mit am Start, genauso wie die Medizinsoftwarefirma Compugroup. Der US-Softwareriese Microsoft wollte eine mögliche Beteiligung an der Ausschreibung weder bestätigen noch kommentieren.

Die EU-Kommission will noch im März einen Gesetzesentwurf zur Einführung eines digitalen Impfpasses vorlegen. Dies kündigte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montag in einer Video-Konferenz mit deutschen Unionspolitikern an. Besonders die Tourismus- und Luftfahrtbranche setzt große Hoffnungen in ein solches Dokument, das EU-weit einheitlich gestaltet werden soll.