Genf (awp) - Der Luxusgüterkonzern Richemont geht eine Partnerschaft mit dem E-Commerce-Unternehmen Farfetch sowie dem chinesischen Alibaba-Konzern ein. Dabei werde Richemont 300 Millionen US-Dollar in Farfetch investieren, teilte der Konzern am Donnerstagabend mit.

Nebst Richemont werde auch der chinesische Alibaba-Konzern 300 Millionen US-Dollar in privaten Wandelanleihen, die von Farfetch Limited ausgegeben werden, investieren. Der Verkauf der Schuldverschreibungen an Alibaba und Richemont werde vorbehaltlich der üblichen Abschlussbedingungen voraussichtlich am 17. November 2020 abgeschlossen sein.

Alibaba und Richemont werden ausserdem jeweils 250 Millionen Dollar in ein neugegründetes Joint Venture mit Farfetch in China einbringen. Danach werden sie zusammen 25 Prozent an der neuen Gesellschaft halten. Diese werde Farfetchs Online-Marktplatzbetriebe in der Region China umfassen, hiess es in dem Communiqué.

Prüfung weiterer Zusammenarbeit

Darüber hinaus hätten Alibaba und Richemont nach dem dritten Jahr der Gründung des Joint Ventures eine gemeinsame Option auf den Erwerb von weiteren 24 Prozent an ebendiesem. Schliesslich sollen noch zusätzliche Möglichkeiten für eine enge Zusammenarbeit zwischen Richemont und Farfetch geprüft werden, hiess es. Ziel sei es, Dienstleistungen für Luxusmarken anzubieten.

Wie der Mitteilung zu entnehmen ist, werden die Investitionen von Alibaba und Richemont und die Gründung des Joint Ventures voraussichtlich in der ersten Hälfte des Kalenderjahres 2021 abgeschlossen sein - sofern die entsprechenden Abschlussbedingungen erfüllt sind.

Gegründet von José Neves

Farfetch wurde 2008 vom portugiesischen Entrepreneur José Neves ins Leben gerufen. Das Geschäftsmodell unterscheidet sich von anderen Online-Händlern dadurch, dass die Website als virtueller Marktplatz funktioniert. Auf diesem bieten kleinere Boutiquen aus der ganzen Welt auf Kommissionsbasis ihre Waren feil.

kw/