Zürich (Reuters) - Der Verwaltungsrat des Schweizer Luxusgüter-Herstellers Richemont hat seine ablehnende Haltung gegenüber einem Vertreter des aktivistischen Investors Bluebell Capital Partners in dem Gremium bekräftigt.

"Der Verwaltungsrat von Richemont ist nicht der Ansicht, dass Bluebell, ein Fondsmanager mit einer relativ geringen Beteiligung an der Gesellschaft, legitimiert ist, alle A-Aktionäre im Verwaltungsrat zu vertreten", erklärte der Konzern aus Genf am Montag.

Das Gremium hält den von Bluebell vorgeschlagenen Kandidaten Francesco Trapani aufgrund seiner langen und engen Beziehung zum französischen Konkurrenten LVMH zudem für ungeeignet. "Der Verwaltungsrat kann den Aktionären nicht verantwortungsbewusst empfehlen, dass eine Person, die eine langjährige Verbindung zu dieser Gruppe und eine persönliche Beziehung zum Hauptaktionär dieser Gruppe hat, Verwaltungsratsmitglied unserer Gesellschaft wird und in den Entscheidungsprozess unserer Gesellschaft eingreift."

Die Generalversammlung von Richemont findet am 7. September statt. Der Verwaltungsrat des Herstellers von Cartier-Schmuck und Uhren der Marke A. Lange & Söhne hatte sich bereits in der Vorwoche gegen die Wahl des Bluebell-Kandidaten ausgesprochen. Der Londoner Fondsmanager fordert von Richemont auch eine Straffung des Geschäfts und Statutenänderungen. Bluebell hält nach eigenen Angeben eine Beteiligung im Wert von 105 Millionen Franken. An der Börse ist Richemont knapp 60 Milliarden Franken wert.

Richemont hat zwei Aktienkategorien: Neben börsennotierten A-Aktien gibt es nicht gelistete B-Aktien, die vom südafrikanischen Milliardär Johann Rupert und seiner Familie gehalten werden. Rupert kontrolliert mit lediglich 9,1 Prozent des Kapitals 50 Prozent der Stimmrechte.

(Bericht von Paul Arnold. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)