Zürich (awp) - Die Aktien des Luxusgüterkonzerns Richemont kommen am Freitag an der Börse unter die Räder und verlieren deutlich an Wert. Die Genfer haben die Anleger mit den Zahlen zum ersten Halbjahr 2018/19 enttäuscht, vor allem mit Blick auf die Profitabilität.

Bis um 09.25 Uhr brechen Richemont um 5,4 Prozent auf 74,94 Franken ein. Darunter haben auch die Inhaberaktien des Branchennachbars Swatch zu leiden, die um 2,3 Prozent nachgeben. Derweil büsst der Gesamtmarkt gemessen am Leitindex SMI 0,25 Prozent ein.

An der Börse werden zu Richemont die Wachstumsverlangsamung und in erster Linie die nachgebende Profitabilität kritisiert. Im Vergleich mit dem ersten Quartal und ohne den Einfluss des Online-Geschäfts hat sich das Wachstum der Gruppe von 3 auf 2 Prozent abgeschwächt. Demgegenüber sei der Markt davon ausgegangen, dass Richemont das Tempo halten könne, schrieb Patrik Schwendimann von der ZKB.

Primär enttäuscht habe Richemont aber mit dem überraschenden Rückgang der EBIT-Marge um 90 Basispunkte auf 15,7 Prozent, erklärte René Weber von der Bank Vontobel stellvertretend für viele andere Analysten. Während die Marge im Schmuckgeschäft nur leicht zugenommen habe, sei sie insbesondere im Online-Teil stark unter Druck gekommen. Das begründete Richemont mit höheren Investitionen in Technologie, Logistik, Marketing und in die Internationalisierung.

Der vorliegende Zahlenkranz rechtfertige die kursseitigen Vorschusslorbeeren der letzten Wochen nicht, kommentierten Beobachter den Richemont-Abschluss. In den letzten Wochen ist es mit der Richemont-Aktie stetig nach oben gegangen. Die Valoren hatten seit dem Zwischentief von Anfang Oktober mehr als 16 Prozent an Boden gutgemacht. Nun geht es in die andere Richtung.

mk/pre