Zürich (awp) - Die Aktien des Uhren- und Luxusgüterkonzerns Richemont halten sich am Dienstag in einem sehr negativen Gesamtmarkt vergleichsweise gut. Die Uhrenexporte lagen über den Erwartungen von Analysten, vor allem weil sich Festlandchina wieder erholt. Die Forderung des aktivistischen Aktionärs Bluebell wirft hingegen kaum Wellen.

Kurz vor 10.15 Uhr verlieren Richemont 0,4 Prozent auf 101,55 Franken. Derweil steht der Gesamtmarkt (SMI) 0,49 Prozent tiefer bei l0'959 Punkten.

"Die Uhrenexporte für den Monat Juni liegen über den Erwartungen dank des starken obersten Preissegments, aber auch dank das zweitobersten und des untersten Segmentes", schreibt der Analyst Patrick Schwendimann von der ZKB in einem Kommentar.

Festlandchina habe sich gut entwickelt und auch die Verlangsamung der Exporte in die USA sei weniger ausgeprägt als erwartet. Dafür war gemäss Schwendimann Hongkong mit fast einem Drittel weniger "überraschend schwach" und auch die Ausfuhren in europäische Länder habe sich etwas stärker verlangsamt als erwartet.

Bei Richemont hat sich zudem der aktivistische Aktionär Bluebell mit Forderungen für die nächste GV gemeldet. Bluebell verlangt, dass künftig mindestens eine Vertreterin oder ein Vertreter der A-Aktien im Verwaltungsrat vertreten sein müssen.

Schwendimann geht davon aus, dass Richemont "offen ist für einen speziellen Vertreter der A-Aktionäre". Der VR-Präsident und Mehrheitsstimmberechtigte Johann Rupert lasse sich jedoch nicht von aktivistischen Aktionären unter Druck setzen und bleibe der starke Mann im Konzern.

tv/ra