MARKT: Spekulation um China-Lockerungen lassen Luxusgüterwerte neu erstrahlen
Am 04. November 2022 um 10:46 Uhr
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Zürich (awp) - Die hartnäckigen Spekulationen um eine Lockerung der Corona-Restriktionen Chinas haben am Freitag den Aktien der Luxusgüterhersteller kräftig Auftrieb verliehen. China gilt als der wichtigste Einzelmarkt für die Luxusgüterindustrie
Die Aktien von Richemont gewinnen gegen 10.30 Uhr 4,1 Prozent auf 101,70 Franken und Swatch 3,8 Prozent auf 236,20 Franken. Derweil legt der Gesamtmarkt gemessen am SMI 0,42 Prozent zu.
Auch Aktien von europäischen Konkurrenten wie Kering (+3,5%), LVMH (+1,7%) und Burberry (+1,2%) werden zu höheren Kursen bewertet.
China ist für die Luxusgüterbranche einer der wichtigsten, wenn nicht der wichtigste Einzelmarkt. Doch die immer wieder verordneten coronabedingten Lockdowns haben den Konsum im Reich der Mitte stark beeinträchtigt, was sich auch in den Zahlen der Industrie gezeigt hat. "Sollten nun die Covid-Massnahmen gelockert oder gar aufgehoben werden, gäbe das den Unternehmen und vor allem auch ihren Aktien einen kräftigen Schub", meint ein Händler.
Die Compagnie Financière Richemont SA gehört weltweit zu den größten Herstellern von Luxusartikeln. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Schmuckartikel (42,2%): Marken Cartier (Weltmarkführer im Schmuckbereich), Van Cleef & Arpels, Baume & Mercier und Giampiero Bodino;
- Luxusuhren (31,1%): Marken Piaget, A. Lange & Söhne, Jaeger-LeCoultre, Vacheron Constantin, Officine Panerai, IWC Schaffhausen, Baume & Mercier und Roger Dubuis;
- sonstige (26,7%): insbesondere Füller, Lederwaren und Kleidung unter den Marken Montblanc, Chloé, Old England, Purdey und Alfred Dunhill.
Der Umsatz verteilt sich auf die Bereiche Einzelhandelsvertrieb (55,1%), Großhandelsvertrieb (23,6%) und Online-Vertrieb (21,3%).
Die geographische Verteilung des Umsatzes sieht folgendermaßen aus: Schweiz (2,4 %), Vereinigtes Königreich (5,3 %), Europa (15,6 %), China (28,9 %), Japan (6,3 %), Asien (11,9 %), USA (19,9 %), Amerika (2,3 %), Naher Osten und Afrika (7,4 %).