Zürich (Reuters) - Verspätete Bescherung für die Richemont-Aktionäre: Angetrieben von einer starken Nachfrage nach Cartier-Schmuck sowie Uhren der Marken A. Lange & Söhne und IWC machte der Schweizer Luxusgüterkonzern im Weihnachtsquartal glänzende Geschäfte.

Der Umsatz kletterte im Zeitraum Oktober bis Dezember im Vergleich zum Vorjahr währungsbereinigt um 32 Prozent auf 5,66 Milliarden Euro, wie das Unternehmen aus Genf am Mittwoch mitteilte. Die Zahlen kamen bei den Anlegern gut an: An der Börse in Zürich schnellten die Richemont-Aktien 9,7 Prozent hoch. Analysten sprachen übereinstimmend von einem beeindruckenden Wachstum. "Ein brillantes Weihnachtsquartal vor allem dank des Schmuckgeschäfts", überschrieb ZKB-Analyst Patrik Schwendimann seine Einschätzung.

Angesichts des starken Anstiegs der Verkaufserlöse dürfte sich auch die Gewinnsituation in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres verbessern, erwarten Analysten. Richemont selbst äußerte sich nicht zu den Aussichten. Gewinnzahlen gibt der zweitgrößte Luxusgüter-Hersteller der Welt nur nach sechs Monaten und am Ende des Geschäftsjahres bekannt.

Die Nachfrage nach Juwelen, teuren Uhren sowie edler Bekleidung und Accessoires hat sich in den vergangenen Monaten von dem Einbruch im Sog der Coronavirus-Krise erholt. Das italienische Modehaus Prada und der britische Luxusmodekonzern Burberry legten jüngst gute Zahlen vor. Die Jahresbilanz des französischen Weltmarktführers LVMH wird am 27. Januar erwartet.

KRÄFTIGE ZUWÄCHSE BEI SCHMUCK UND IN AMERIKA

Richemont profitierte von seiner starken Stellung im Schmuckgeschäft. Der Absatz mit Geschmeiden von Cartier, Buccellati und Van Cleef & Arpels wuchs im dritten Geschäftsquartal um 38 Prozent auf 3,34 Milliarden Euro. Bei den Luxus-Zeitmessern betrug das Plus 25 Prozent. Besonders kräftig zogen die Verkaufserlöse in Amerika mit einem Plus von 55 Prozent an, in Europa betrug der Zuwachs 42 Prozent. Der wichtige Markt China, der sich bereits im Vorjahr von den schlimmsten Auswirkungen der Pandemie erholt hatte, legte sieben Prozent zu.