Genf (awp) - Der Luxusgüterkonzern Richemont präsentiert am Mittwoch, 19. Januar, die Umsatzzahlen zum dritten Quartal des Geschäftsjahres 2021/22 (Oktober bis Dezember). Zum AWP-Konsens haben insgesamt neun Analysten beigetragen.

Q3 2021/22
(in Mio EUR)         AWP-Konsens      Q3 20/21

Gruppenumsatz            5024             4186
- Schmuck                2910             2366
- Uhren                   910              758
- Online-Vertrieb         744              668
- Andere                  579              436


(in %)                                Q3 20/21

Org. Wachstum*           17,9              5,0

* währungsbereinigt

FOKUS: Analysten rechnen für das für Richemont wichtige Weihnachtsquartal mit einem erneut starken Wachstum. Der Luxusgüterkonzern dürfte sich weiter vom Coronaeinbruch erholt haben. Dabei läuft das Schmucksegment, angeführt von der wichtigsten Marke Cartier, deutlich besser als das Geschäft mit den Uhren von Marken wie IWC, Piaget oder Jaeger-LeCoultre.

ZIELE: Richemont gibt traditionell weder zur Umsatz- noch zur Gewinnentwicklung Prognosen ab. Immerhin liess Grossaktionär und Verwaltungsratspräsident Johann Rupert an der Halbjahresmedienkonferenz im November durchblicken, dass die Nachfrage nach Luxusgütern insbesondere in China und den USA sehr gut sei. Zugleich warnte Finanzchef Burkhart Grund davor, dass die Coronapandemie noch nicht zu Ende sei und die Luxusgüterindustrie weiter beschäftigen dürfte.

PRO MEMORIA: Nachdem von der Coronakrise stark belasteten Vorjahr haben unter anderem Aufholeffekte das Geschäft von Richemont im laufenden Geschäftsjahr 2021/22 belebt. Das erste Halbjahr 2021/22 schloss der Konzern mit einem Umsatz von 8,91 Milliarden Euro ab und übertraf damit sogar das Vorkrisenniveau um rund einen Fünftel.

Auch die Uhrenexporte lagen im November mit einem Gesamtwert von 2,17 Milliarden Franken über dem Niveau von vor der Krise. Von Januar bis November 2021 Jahres wurden aus der Schweiz Uhren im Wert von 20,4 Milliarden Franken ins Ausland exportiert. Zum Vergleich: Im 2019 waren es nach elf Monaten Uhren im Wert von 19,9 Milliarden.

Unklar ist, wie es mit Richemonts Online-Marktplatz in Zusammenarbeit mit Farfetch weitergeht. Bei der Präsentation der Halbjahreszahlen hiess es, man suche für den gemeinsamen Absatzkanal weitere Interessenten und Geldgeber. Just im Vorfeld dazu wurde bekannt, dass sich der aktivistische Investor Dan Loeb an Richemont beteiligt hat und zum Onlinegeschäft Forderungen stellt.

Letzten Juni übernahm Richemont das belgische Luxuslederhaus Delvaux zu einem unbekannten Preis und erweiterte das Portfolio so um eine zusätzliche Marke.

AKTIENKURS: Innerhalb eines Jahres hat die Aktie um 71 Prozent zugelegt und steigt somit deutlich mehr als der am SMI gemessene Gesamtmarkt (+20%). Seit Anfang Jahr geriet die Aktie leicht unter Druck.

Zudem wurden die Richemont-Aktien in die beiden wichtigen europäischen Indizes Euro Stoxx 50 und Stoxx Europe 50 aufgenommen und nehmen dabei den Platz des britischen Telekomkonzerns Vodafone ein.

www.richemont.com

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