ZÜRICH (Dow Jones)--Der schweizerische Aktienmarkt hat am Mittwoch mit Rückenwind der Wall Street fester geschlossen. Die Entwicklung in Italien mit dem Vertrauensvotum des Senats für Regierungschef Giuseppe Conte sei zwar positiv, so aber bereits an der Börse erwartet worden, hieß es. Mehr Rückenwind lieferte die Vereidigung von US-Präsident Joe Biden, die am Abend anstand. Statt einem 100-Tageprogramm hat Biden für die ersten zehn Tage ein Feuerwerk an Dekreten in Aussicht gestellt. Erwartet wurde eine Rücknahme vieler Beschlüsse seines Vorgängers Donald Trump. Vieles blieb zwar Spekulation, doch die Börse verteilte Vorschusslorbeeren.
Der SMI legte um 0,6 Prozent auf 10.945 Punkte zu. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 15 Kursgewinner und fünf -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 35,8 (zuvor: 40,53) Millionen Aktien.
Ganz oben unter den SMI-Werten fanden sich die Titel des Luxusgüterherstellers Richemont mit einem Aufschlag von 2,8 Prozent. Der Konzern glänzte mit guten Geschäftszahlen, Analysten waren voll des Lobes - es hagelte Kurszielanhebungen. "Vor allem die starken Einzelhandelsumsätze aus China hatten schon gezeigt, dass es im Luxussektor gut laufen muss", kommentierte ein Händler. Im Schlepptau kletterten Swatch um 0,9 Prozent.
Lafargeholcim stiegen um 0,4 Prozent. Die UBS hatte sich positiv zum Baustoffkonzern geäußert und das Kursziel angehoben - die Empfehlung lautete weiter "Kaufen". Unter den Nebenwerten stiegen Schindler um 1,9 Prozent. Die Analysten von Stifel hatten die Titel auf "Kaufen" hochgestuft. Die Papiere der Biotechnologiegesellschaft Evolva sprangen um 9,9 Prozent nach der Einführung eines neuen Produktes. Relief Therapeutics zogen gar um 16,3 Prozent an, die Gesellschaft übernimmt das Pharmaunternehmen AdVita aus Deutschland.
Die Compagnie Financière Richemont SA gehört weltweit zu den größten Herstellern von Luxusartikeln. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Schmuckartikel (42,2%): Marken Cartier (Weltmarkführer im Schmuckbereich), Van Cleef & Arpels, Baume & Mercier und Giampiero Bodino;
- Luxusuhren (31,1%): Marken Piaget, A. Lange & Söhne, Jaeger-LeCoultre, Vacheron Constantin, Officine Panerai, IWC Schaffhausen, Baume & Mercier und Roger Dubuis;
- sonstige (26,7%): insbesondere Füller, Lederwaren und Kleidung unter den Marken Montblanc, Chloé, Old England, Purdey und Alfred Dunhill.
Der Umsatz verteilt sich auf die Bereiche Einzelhandelsvertrieb (55,1%), Großhandelsvertrieb (23,6%) und Online-Vertrieb (21,3%).
Die geographische Verteilung des Umsatzes sieht folgendermaßen aus: Schweiz (2,4 %), Vereinigtes Königreich (5,3 %), Europa (15,6 %), China (28,9 %), Japan (6,3 %), Asien (11,9 %), USA (19,9 %), Amerika (2,3 %), Naher Osten und Afrika (7,4 %).