WIESBADEN (dpa-AFX) - Mehrere Hundert Beschäftigte privater und öffentlicher Banken in Hessen haben sich am Freitag an einem Warnstreik beteiligt. Nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi nahmen etwa 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschiedener Institute an einer Kundgebung in Wiesbaden teil, um ihren Forderungen in der bundesweiten Tarifrunde Nachdruck zu verleihen.

Obwohl die Tarifverhandlungen für öffentliche und für private Banken erstmals seit Jahren wieder getrennt stattfinden, hatte Verdi Beschäftigte beider Bankengruppen zu dem Warnstreik aufgerufen, darunter der Nassauischen Sparkasse, der Commerzbank-Zentrale (Frankfurt) und der Deutschen Bank (Frankfurt). Aktionen hatte es im Laufe der Woche auch in anderen Bundesländern gegeben.

Vor der nächsten Verhandlungsrunde für die 60 000 Beschäftigten von Landes- und Förderbanken sowie mehreren Sparkassen am kommenden Dienstag (19.10.) wollte die Gewerkschaft so den Druck erhöhen. Verdi wirft der Arbeitgeberseite vor, die vorgeschlagene Abschaffung von Gehaltszuwächsen per Berufserfahrung führe zu Einkommenseinbußen.

Bei den Verhandlungen für das private Bankgewerbe haben die Arbeitgeber nach eigenen Angaben eine Erhöhung der Tarifgehälter um insgesamt 3,2 Prozent in drei Stufen bei einer Laufzeit von 36 Monaten angeboten. Das bedeute angesichts steigender Inflationsraten einen Reallohnverlust, kritisierte Verdi. Einen neuen Verhandlungstermin für die privaten Banken gibt es aktuell nicht./jce/DP/men