FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben am Donnerstag ein wenig nachgegeben. An einem Tag mit sehr vielen Notenbankentscheidungen fiel der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,08 Prozent auf 129,50 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen lag bei 2,73 Prozent.

Die jüngsten Entscheidungen der US-Notenbank stützten die Renditen etwas. Zwar beließ die Federal Reserve ihre Leitzinsen am Mittwochabend wie erwartet stabil. Neue Prognosen lassen aber eine weitere Zinserhöhung in diesem Jahr möglich erscheinen. Zudem könnten die für nächstes Jahr erwarteten Zinssenkungen schwächer ausfallen als bisher gedacht.

US-Notenbankchef Jerome Powell betonte, dass die Daten das Vorgehen in den kommenden Monaten bestimmen werden. "Alles in allem ist die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinserhöhung auf der kommenden Sitzung im November gestiegen", kommentierte Bernd Weidensteiner, Ökonom bei der Commerzbank.

Am Donnerstag standen beziehungsweise stehen eine ganze Reihe weiterer Notenbankentscheidungen auf dem Programm. Die Entscheidungen am Vormittag fielen uneinheitlich aus: Während die Notenbanken Norwegens und Schwedens ihre Leitzinsen weiter anhoben, tasteten die Währungshüter in Großbritannien Schweiz ihre Geldpolitik nicht an.

Eigentlich hatten viele Marktteilnehmer darauf gesetzt, dass die Schweizer Notenbank und die Bank of England der Europäischen Zentralbank (EZB) folgen würde, die in der vergangenen Woche ihre Leitzinsen abermals angehoben hatte.

Während die Kurse von Schweizer Staatsanleihen stiegen, gerieten sie in Großbritannien unter Druck./jsl/nas