FRANKFURT (dpa-AFX) - In einem turbulenten Jahr muss die Commerzbank voraussichtlich den nächsten Rückschlag einstecken: Das dritte Quartal dürfte der Frankfurter MDax-Konzern nach Einschätzung von Analysten mit roten Zahlen abgeschlossen haben. An diesem Donnerstag (7.00 Uhr) gibt es die genauen Ergebnisse. Für das Gesamtjahr 2020 hatte der Vorstand bereits auf einen Verlust eingestimmt. Unter anderem die deutlich höhere Vorsorge für mögliche Kreditausfälle in der Corona-Krise belastet.

Analysten gehen davon aus, dass die Commerzbank erst 2022 wieder die Gewinnzone erreichen wird. Ab Januar soll der bisherige Deutsche-Bank-Manager Manfred Knof als neuer Vorstandschef das Institut zurück in die Erfolgsspur führen. Größter Anteilseigner der Commerzbank ist der deutsche Staat, der das Institut in der Finanzkrise 2008/2009 mit Steuermilliarden vor dem Kollaps bewahrte.

Schon vor der Corona-Krise liefen in der Commerzbank Diskussionen über eine Verschärfung des im Herbst 2019 eingeschlagenen Sparkurses. Erwartet werden angesichts der fortschreitenden Digitalisierung drastische Einschnitte im vergleichsweise dichten Filialnetz und ein weiterer Stellenabbau./ben/DP/fba