--Nettogewinnn sinkt im 2. Quartal um knapp 5 Prozent
--Zahlen im Rahmen der Analystenschätzungen
--Eigenkapitalrendite im 2Q rückläufig
--Commerzbank bestätigt Ausblick
--Commerzbank beantragt Aktienrückkauftranche über 600 Mio EUR
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Von Stefanie Haxel
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Commerzbank hat im zweiten Quartal wegen geringerer Zinserträge und weiterer Rückstellungen für ihr Geschäft in Polen und Russland knapp fünf Prozent weniger verdient. Den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigte die Commerzbank dessen ungeachtet und kündigte einen weiteren Aktienrückkauf im Volumen von 600 Millionen Euro an. Das erste Halbjahr sei das beste des Frankfurer DAX-Konzerns seit 15 Jahren gewesen, sagte Manfred Knof laut der Mitteilung.
Die Aktie verliert zum Börsenstart gut 4 Prozent an Wert.
Im Zeitraum April bis Juni sank der Nettogewinn um 4,8 Prozent auf 538 Millionen Euro, wie die Bank mitteilte. Analysten hatten in einem von der Bank selbst veröffentlichten Konsens mit 539 Millionen Euro gerechnet.
Der operative Gewinn ging um 2 Prozent auf 870 Millionen Euro zurück. Trotz weiterer Belastungen im Zusammenhang mit Franken-Krediten steuerte die polnische Tochter mBank 147 Millionen Euro zum operativen Ergebnis bei, nachdem sie im Vorjahreszeitraum einen Verlust von 14 Millionen geschrieben hatte.
Die Erträge im Konzern stiegen leicht um 1,5 Prozent auf 2,67 Milliarden Euro. Dazu trugen den Angaben zufolge alle Kundensegmente bei. Allerdings belastete die Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) im Juni den Zinsüberschuss, der um 2,4 Prozent zurückging. Dem stand ein um 4,5 Prozent höherer Provisionsüberschuss gegenüber. Treiber war ein sehr gutes Wertpapiergeschäft. Diese Zahlen lagen geringfügig über den Erwartungen der Analysten.
Rückstellungen rückläufig, aber über Erwartung
Die Rückstellungen für ausfallgefährdete Kredite hielten sich trotz eines schwierigen Umfelds in Grenzen. Die Risikovorsorge fiel auf 199 von 208 Millionen Euro zu. Analysten hatten einen stärkeren Rückgang auf 161 Millionen Euro erwartet. Zur Höhe der Vorsorge für Franken-Kredite in Polen und der Belastungen in Russland machte die Commerzbank zunächst keine Angaben.
Die Kosten, wie im Auftaktquartal deutlich gesunken waren, zogen im zweiten Quartal leicht an. Die Aufwand-Ertrags-Relation stieg auf 59,9 Prozent von 58,3 Prozent im Vorjahresquartal. Das bedeutet, dass die Commerzbank für einen Euro Ertrag knapp 60 Cent aufwenden musste. Die Eigenkapitalrendite ging auf 7,3 von 7,9 Prozent zu, verbesserte sich im Halbjahr aber auf 8,9 von 8,1 Prozent.
Sowohl bei der Kostenquote, die 2024 bei rund 60 Prozent liegen soll, als auch bei der angestrebten Eigenkapitalrendite von mindestens 8 Prozent liegt die Commerzbank damit weiter auf Kurs.
"Die sehr gute Geschäftsentwicklung und die komfortable Kernkapitalquote bestärken uns in dem Vorhaben, stetig mehr Kapital an unsere Aktionärinnen und Aktionäre zurückzugeben", sagte Finanzchefin Bettina Orlopp laut der Mitteilung. Die Bank habe die erste Tranche ihres dritten Aktienrückkaufs in Höhe von 600 Millionen Euro bei der EZB und der Finanzagentur beantragt.
Im laufenden Jahr rechnet die Bank weiterhin damit, den Vorjahresgewinn nach Steuern von 2,2 Milliarden Euro zu übertreffen, wobei der Ausblick von der Entwicklung der Belastungen in Russland und bei den Fremdwährungskrediten der mBank in Polen abhänge. Der Nettozinsertrag wird bei rund 8,1 Milliarden Euro gesehen. Den Anstieg des Provisionsüberschusses sieht die Commerzbank weiterhin bei 4 Prozent. Die Risikovorsorge soll bei unter 800 Millionen Euro liegen.
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August 07, 2024 03:07 ET (07:07 GMT)