FRANKFURT (Dow Jones)--Die Commerzbank wird die Wertpapierabwicklung nun doch nicht an die HSBC auslagern. Wie die Bank mitteilte, beendet sie das 2017 begonnene Projekt mit sofortiger Wirkung. Wegen der Beendigung wird mit Sonderabschreibungen von rund 200 Millionen Euro im zweiten Quartal gerechnet, darüber hinaus komme es zu Rückstellungen in zweistelliger Millionenhöhe.

Als Grund für das Ende des Projekts nannte die Bank technische Umsetzungsrisiken und veränderte Marktbedingungen. "Nach sorgfältiger Abwägung haben wir entschieden, das Auslagerungsprojekt wegen der hohen Umsetzungsrisiken zu stoppen", sagte COO Hessenmüller. "Das deutlich gewachsene Handelsvolumen und die technologische Weiterentwicklung ermöglichen uns, die Wertpapierabwicklung profitabel fortzuführen."

Die für Mitte 2021 geplante Übertragung der Positionen auf die Systeme der HSBC Transaction Services GmbH werde damit nicht stattfinden. Bereits übertragene Stammdaten und Steuerabrechnungen zum Wertpapiergeschäft sollen bis Anfang 2022 auf die Commerzbank zurückübertragen werden. Das Kundengeschäft werde hiervon nicht beeinträchtigt.

Das Kostenziel der Bank für 2021 von 6,5 Milliarden Euro habe operativ weiter Bestand, versicherte die Bank. Zusätzlich falle jedoch der Aufwand für die Sonderabschreibung an. Weder Liquidität noch die harte Kernkapitalquote (CET1) werde von der Sonderabschreibung belastet.

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July 22, 2021 10:15 ET (14:15 GMT)