Der Überschuss fiel von Januar bis September um 14 Prozent auf zehn Milliarden Kronen (umgerechnet 1,34 Milliarden Euro), wie das größte dänische Geldhaus am Freitag mitteilte. "Die herausfordernden Trends des ersten Halbjahres setzten sich auch im dritten Quartal fort und wirkten sich negativ auf die Ergebnisse aus", erklärte der Vorstand. Die Aktien fielen zeitweise um mehr als vier Prozent.

Wie viele andere Kreditinstitute bekam auch die Danske Bank das anhaltend niedrige Zinsniveau zu spüren. Die Zinserträge fielen um sieben Prozent auf 5,5 Milliarden Euro. Dafür legten die Provisionserträge, eine weitere wichtige Ertragsquelle für Banken, um knapp neun Prozent auf 4,1 Milliarden Euro zu.

Für das Gesamtjahr zeigte sich der Vorstand zurückhaltender und rechnet nun mit einem Ergebnis am unteren Ende der in Aussicht gestellten Spanne von 13 Milliarden bis 15 Milliarden Kronen. Ab dem kommenden Frühjahr wird Commerzbank-Finanzvorstand Stephan Engels die Finanzen der Danske Bank verantworten. Sein Wechsel von Frankfurt nach Kopenhagen wurde Anfang September bekannt.

SPARPROGRAMM UND STELLENABBAU

Wie bei der Commerzbank wird Engels auch bei der Danske Bank ein Konzernumbau beschäftigen. "Wir müssen eine deutlich effizientere Bank werden", sagte Finanzchef Jacob Aarup-Andersen und kündigte Einsparungen und einen Stellenabbau an. Das Geldhaus werde im nächsten Jahr umgerechnet rund 200 Millionen Euro in die Digitalisierung und Sparprogramme stecken, kündigte die Danske Bank an. Sie rechne daher nur mit einer Eigenkapitalrendite von fünf bis sechs Prozent. In den ersten neun Monaten lag sie noch bei 8,5 Prozent. Erst 2023 werde sie wieder bei neun bis zehn Prozent liegen.

Das Geldhaus arbeitet derzeit den massiven Geldwäscheskandal auf, der von der Danske-Filiale in Estland ausging und die gesamte Branche erschüttert hat. Wegen des Skandals verließen seit Jahresbeginn fast 19.000 Kunden die Danske Bank, der Aktienkurs brach um zwei Drittel ein.

Über die estnische Niederlassung wurden von 2007 bis 2015 verdächtige Zahlungen in einem Volumen von 200 Milliarden Euro abgewickelt. In mehreren Ländern laufen Ermittlungen gegen das Institut. Auch die Deutsche Bank ist in den Skandal verstrickt, sie war jahrelang als Korrespondenzbank für die Danske Bank tätig.

Die Geschäftsstelle in Estland hat ihre Pforten mittlerweile geschlossen. Am Freitag wurde zudem bekannt, dass die russische Zentralbank der Danske Bank in Russland die Lizenz entzogen hat. Das sei auf Wunsch der Danske Bank geschehen, erklärte die Zentralbank.