FRANKFURT (dpa-AFX) - Die ab Oktober fällige Gasumlage dürfte den Preisdruck in Deutschland nach Einschätzung der Commerzbank weiter merklich verstärken. "Damit dürfte die Inflationsrate bis Ende des Jahres auf deutlich über neun Prozent steigen", heißt es in einer am Montag in Frankfurt veröffentlichten Studie. "Den ersten Sprung auf etwa neun Prozent wird es voraussichtlich im September geben, wenn 9-Euro-Ticket und Tankrabatt auslaufen." Im Juli hatte die Jahresinflationsrate bei 7,5 Prozent gelegen. Die Europäische Zentralbank strebt für die Eurozone mittelfristig eine Rate von zwei Prozent an.

Die Höhe der Gasumlage wird bei 2,419 Cent pro Kilowattstunde liegen. Mit der Umlage werden erhöhte Beschaffungskosten von Importeuren an die Kunden weitergegeben.

Allerdings seien noch einige Punkte unklar, schreibt die Commerzbank. So müsste eigentlich auf die Umlage die Mehrwertsteuer erhoben werden. Die Bundesregierung will dies vermeiden, braucht aber für eine Ausnahme das Einverständnis der EU-Kommission. "Sollte sie dieses nicht bekommen, würde sich der Erdgaspreis um einen weiteren knapp halben Cent pro Kilowattstunde erhöhen."

Noch sei zudem unklar, wann die Umlage bei den Endkunden ankommt, schreibt die Commerzbank. Erhoben wird sie ab dem 1. Oktober. Allerdings müssten die Versorger Preisänderungen zumeist sechs Wochen vorher ankündigen. Sie könnte daher laut Commerzbank erst im November oder gar im Dezember bei den Kunden ankommen./jsl/la/jha/