QUICKBORN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Vorstand und Aufsichtsrat der Online-Bank Comdirect können sich mit Blick auf das Übernahmeangebot der Commerzbank nicht zu einer klaren Empfehlung für ihre Aktionäre durchringen. Die von der Commerzbank gebotene Summe von 11,44 Euro je Aktie sei jedenfalls angemessen, teilte die Comdirect am Mittwoch in Quickborn bei Hamburg mit. Kurzfristig orientierten Aktionären rät das Institut daher, die Offerte der Mehrheitseignerin aus Frankfurt anzunehmen.

Für langfristig interessierte Anteilseigner hat die Comdirect hingegen keine Empfehlung parat. Man könne auf Grundlage des Angebots nicht beurteilen, was die Komplettübernahme durch die Commerzbank für die Ausrichtung der Comdirect bedeuten werde, schrieb sie zur Begründung. Es fehlten genauere Aussagen zu Strategiefeldern und erwarteten Synergien. Es fehlten auch Zusagen für den Erhalt von Standorten und Strukturen der in Quickborn (Schleswig-Holstein) beheimateten Online-Bank.

Der Commerzbank gehören bereits 82 Prozent der Comdirect-Aktien. Nach einer Komplettübernahme wollen die Frankfurter das Institut mit dem Konzern verschmelzen und die bisherige Zwei-Marken-Strategie beenden. Das Übernahmeangebot an die übrigen Comdirect-Aktionäre gilt noch bis 6. Dezember./stw/jha/