Muttenz (awp) - Clariant und der saudische Grossaktionär Sabic beenden ihr sogenanntes "Management Agreement". Dieses laufe nach der Generalversammlung vom 24. Juni 2022 aus, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.

Mit der 2018 geschlossenen Vereinbarung wurde die Stellung von Sabic als strategischer Ankeraktionär explizit bestätigt und gleichzeitig die Unabhängigkeit von Clariant als börsenkotiertes Unternehmen unter Schweizer Corporate Governance definiert. Laut den letzten verfügbaren Angaben besitzt Sabic knapp ein Drittel an Clariant.

Rund um Clariant und Sabic gab es in den vergangenen Monaten und Jahren immer wieder Gerüchte, die von einer vollständigen Übernahme durch die Saudis bis hin zu einem Verkauf von deren Clariant-Anteils reichten.

Clariant werde nun die Strategie, welche im vergangenen Spätherbst vorgestellt wurde, weiter vorantreiben, heisst es am Dienstag weiter. "Wir sind zuversichtlich, dass uns Sabic in dem über die Jahre aufgebauten Geist unterstützen wird", lässt sich Günter von Au, Präsident des Verwaltungsrats von Clariant, zitieren.

Ausserdem gab das Unternehmen bekannt, wann der Jahresabschluss 2021 (19. Mai) und der Q1-Abschluss 2022 (15. Juni) vorliegen sollen. Diese hatten sich verzögert, weil Whistleblower auf Fehler in der Bilanzierung hingewiesen hatten. Ende April schloss der Spezialchemiekonzern die Untersuchung ab.

Endgültige Zahlen legte das Unternehmen damals zwar noch nicht vor, die vorläufigen Ergebnisse zeigten aber einen Umsatz- und Ergebnisanstieg im Jahr 2021. Zudem wurde damals betont, dass der Start in das neue Jahr geglückt sei.

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