Zürich (Reuters) - Mit einem weiteren Bereichsverkauf schließt Clariant den dreijährigen Konzernumbau ab.

Das Pigment-Geschäft geht an ein Konsortium bestehend aus dem deutschen Wettbewerber Heubach Group und dem Finanzinvestor SK Capital Partners, wie der Schweizer Spezialchemiekonzern am Montag mitteilte. Je nach Geschäftsverlauf 2021 erlöse Clariant mit der Transaktion bis zu 855 Millionen Franken. Nach dem im ersten Halbjahr 2022 erwarteten Abschluss der Transaktion beteilige sich das Basler Unternehmen auch mit 20 Prozent an der neuen Gesellschaft.

Der Clariant-Bereich beliefert die Automobil-, Bau-, Kunststoff- und Industrie-Branche mit Pigmenten und Färbstoffen. 2020 erwirtschaftete die Sparte mit 1900 Mitarbeitern einen Umsatz von 850 Millionen Franken. Seitdem der Konzern im Juli 2018 eine Neuausrichtung angestoßen hatte, verkaufte die vom saudiarabischen Chemieriesen Saudi Basic Industries (Sabic) kontrollierte Clariant auch die Bereiche Healthcare Packaging und Masterbatches.

Der im Rahmen der Analystenerwartungen liegende Verkaufserlös für das Pigment-Geschäft will Clariant nun teilweise in die drei verbleibenden Divisionen investieren, die unter anderem Konsumgüter-, Energie- und Bergbau-Unternehmen zu ihren Kunden zählen. "Jetzt können wir uns voll und ganz auf das Umsatz- und Rentabilitätswachstum in unseren Kerngeschäftsbereichen konzentrieren", erklärte Clariant-Chef Conrad Keijzer. Damit traue sich der Konzern im Branchenvergleich überdurchschnittliches Wachstum und höhere Gewinne zu. 2020 kam Clariant auf einen Konzernumsatz von 3,86 Milliarden Franken.

Die verbleibenden Aktivitäten seien attraktiv, unter anderem weil sie weniger von der Entwicklung der Gesamtwirtschaft abhängig seien, erklärte ZKB-Analyst Philipp Gamper. "Gepaart mit dem aktuellen Effizienzprogramm und dem neuen Management geht bei Clariant vieles in die richtige Richtung." Die Clariant-Aktie rückte um rund ein Prozent vor.