Muttenz (awp) - Der Chemiekonzern Clariant kann noch immer keinen geprüften Jahresabschluss 2021 vorlegen. Die Untersuchung sei zwar abgeschlossen, es seien aber auch Anpassungen der Zahlen für 2020 nötig. Es gebe allerdings keine Auswirkungen auf Umsätze oder liquide Mittel für die beiden Jahre, heisst es in einer Mitteilung vom Mittwoch.

Der Umsatz von Clariant ist nach ungeprüften Zahlen 2021 um 13 Prozent auf 4,37 Milliarden Franken gestiegen. In lokalen Währungen wäre der Umsatz 15 Prozent höher gewesen, teilte Clariant am Mittwoch mit. Damit wurde das Niveau des Jahres 2019 vor dem Corona-Knick deutlich übertroffen.

Die EBITDA-Marge aus fortgeführten Aktivitäten wird in Höhe von 16,2 Prozent erwartet - das entspreche der bisherigen Guidance. Damit ergäbe sich ein EBITDA von 708 Millionen Franken.

Die geprüften Ergebnisse für 2021 sowie die angepassten für 2020 sollen nun spätestens am 30. Mai veröffentlicht werden. Die SIX Exchange Regulation (SER) habe eine Fristverlängerung bis spätestens 15. Juni gewährt, heisst es weiter. Dei Generalversammlung ist für spätestens 30. Juni geplant. Angaben zur Dividende macht Clariant bislang nicht.

Zudem gibt es einen Wechsel im Top-Management. Finanzchef Stephan Lynen verlässt das Unternehmen zum 1. Juli. Sein Nachfolger werde Bill Collins.

Für das erste Quartal 2022 erwartet das Unternehmen derweil ein überzeugendes Umsatzwachstum dank einer starken globalen Nachfrage. Dies basiere auf Volumenzuwächsen und Preismassnahmen.

Clariant hatte die eigentlich bereits für Mitte Februar geplante Publikation seiner Jahreszahlen kurzfristig verschoben. Whistleblower hatten auf mögliche Verfehlungen in der Rechnungslegung des Konzerns hingewiesen. Seither lief eine interne Untersuchung.

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