ZÜRICH (Dow Jones)--Mit einem kräftigen Plus hat der schweizerische Aktienmarkt zum Wochenschluss die Sitzung beendet. Für Unterstützung sorgte dabei der Quartals-Ultimo, der letzte Handelstag im September, an dem es zu verstärkten Umschichtungen kommt. Dazu kam noch eine positive Tendenz an der Wall Street. Doch weiter drohen im Zuge der steigenden Inflation erneute kräftige Zinserhöhungen der Notenbanken, die eine Rezession zur Folge haben könnten. Der Inflationsdruck im Euroraum hat im September erneut stärker als erwartet zugenommen. Gegenüber dem Vorjahr lag der Anstieg bei 10,0 Prozent. In den Niederlanden kletterten die Preise sogar um 17 Prozent im September.

Ulrike Kastens, Volkswirtin für Europa bei der DWS unterstrich, dass nicht nur die Energiepreise als Preistreiber wirkten. Zwar seien sie um 40,8 Prozent gestiegen, aber auch der Anstieg der Nahrungsmittelpreise um 11,8 Prozent belaste zunehmend. Außerdem seien die Preise für dauerhafte Konsumgüter weiter gestiegen, was sich im Anstieg der Inflations-Kernrate von 4,3 Prozent im August auf nun 4,8 Prozent zeige.

Ein ähnliches Bild zeigten die USA: Dort stieg die Kernrate des wichtigen PCE-Deflators um 4,9 Prozent, was ebenfalls einen Anstieg auf breiter Front zeigt. "Damit gibt es für die Fed keinen Grund, bei den Zinserhöhungen irgendwie zurückhaltender vorzugehen", sagte ein Händler.

Der SMI verbesserte sich um 1,4 Prozent auf 10.268 Punkte und schloss damit nur knapp unter seinem Tageshoch. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 18 Kursgewinner und 2 -verlierer gegenüber. Umgesetzt wurden 42,12 (zuvor: 42,96) Millionen Aktien.

Bei den Einzelwerten ging es für die Clariant-Aktie um 7,1 Prozent nach oben. Die Analysten der Credit Suisse haben die Papiere auf "Outperform" von "Neutral" erhöht. Sie halten das neu gesetzte EBITDA-Margenziel des Unternehmens, eine Verbesserung von mindestens 160 Basispunkten bis 2025, für erreichbar. Clariant sollte im Jahr 2024 einen positiven Cashflow erzielen.

ABB stiegen um 1,8 Prozent. Der Technologiekonzern trennt sich von seiner restlichen Beteiligung an Hitachi Energy und erwartet daraus einen Milliardenerlös. Der Anteil von 19,9 Prozent am Joint Venture wird an Hitachi Ltd verkauft, wie ABB mitteilte. Das Gemeinschaftsunternehmen, an dem Hitachi 80,1 Prozent hält, ging 2020 aus der Stromnetzsparte des Züricher Konzerns hervor.

Zudem wird das ABB-Ergebnis der operativen Geschäftstätigkeit im dritten Quartal durch eine Rückstellung in Höhe von 325 Millionen US-Dollar belastet. Wie das Unternehmen mitteilte, führt es derzeit Gespräche mit den zuständigen Behörden über noch offene Angelegenheiten im Zusammenhang mit einem 2015 vergebenen Projekt in Südafrika. Auf Grundlage dieser Gespräche geht ABB davon aus, dass keine wesentlichen zusätzlichen Rückstellungen dafür gebildet werden müssen.

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September 30, 2022 11:44 ET (15:44 GMT)