Mit weiteren und verstärkten Abgaben wird die Wall Street am Donnerstag erwartet. Der Future auf den S&P-500 gibt um 1,0 Prozent nach. Die Aussagen der US-Notenbank vom Vortag werden mit etwas Abstand an den Finanzmärkten zunehmend als falkenhaft wahrgenommen. Die Fed hatte nicht nur den Leitzins wie erwartet um 50 Basispunkte auf 4,25 bis 4,50 Prozent angehoben, sondern auch signalisiert, dass der Zinshöhepunkt 2023 mit etwa 5,1 Prozent höher liegen dürfte als im September noch mit etwa 4,60 Prozent projiziert. Daneben senkten die Notenbanker ihre Erwartungen für das Wirtschaftswachstum von 1,2 auf 0,5 Prozent deutlich.

"US-Notenbankpräsident Jerome Powell wies die Vorstellung, dass die Fed die Zinsen im nächsten Jahr senken könnte, entschieden zurück und argumentierte, dass die Fed stattdessen eine längere Pause anstrebe, wobei er auf die Risiken einer verfrühten Lockerung hinwies..... Damit versuchte er, die Erwartungen für Zinssenkungen im nächsten Jahr zu dämpfen, doch lässt dies wohl immer noch die Tür für Zinssenkungen 2023 offen", kommentiert Ellie Henderson, Wirtschaftswissenschaftlerin bei Investec.

Impulse für den Handelsverlauf in den USA könnten daneben noch die Zinsentscheidungen der Bank of England und der EZB bringen. Bei beiden Notenbanken wird mit Erhöhungen um 50 Basispunkte gerechnet. Allerdings wird bei der EZB auch ein Schritt um 75 Basispunkte nicht als ausgeschlossen.

Daneben wird noch ein Schwung an US-Konjunkturdaten veröffentlicht, die aber unmittelbar nach Zinsentscheidungen in den USA meist in den Hintergrund treten. Auf der Agenda stehen der Einzelhandelsumsatz im November, die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten, der Philadelphia-Fed-Index für Dezember, der Empire State Manufacturing Index, ebenfalls für Dezember, sowie die Industrieproduktion für November. Dazu kommen die Lagerbestände aus dem Oktober.


  Musk verringert Tesla-Beteiligung weiter 

Für die Tesla-Aktie geht es vorbörslich um 2,6 Prozent nach unten. Tesla-Chef Elon Musk hat in dieser Woche weitere Tesla-Aktien im Wert von mehr als 3,5 Milliarden Dollar verkauft. Es war das zweite Mal, dass sich Musk nach der Übernahme von Twitter von Tesla-Aktien trennt. Musk hatte bereits im April, August und November diesen Jahres Tesla-Aktien verkauft und hält nun noch etwa 13,4 Prozent der Tesla-Aktien, womit er weiter der mit Abstand größte Aktionär ist.

Citigroup werden 1,7 Prozent niedriger gestellt. Die Bank treibt die Pläne für einen Ausstieg aus dem Verbrauchergeschäft in China voran. Sie hatte im April 2021 angekündigt, das Verbrauchergeschäft in mehr als einem Dutzend Märkten weltweit, einschließlich China, aufzugeben, um sich auf die Vermögensverwaltung und andere Geschäftsbereiche zu konzentrieren.

Novavax knicken um 9,8 Prozent ein. Das Impfstoffunternehmen hat die Ausgabe neuer Aktien im Wert von bis zu 125 Millionen Dollar sowie einer Wandelanleihe bekanntgegeben, was beides gewinnverwässernd wirkt.

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December 15, 2022 06:02 ET (11:02 GMT)